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*童话故事(德文版):Das Glückskind und das Unglückskind

掌握这些知识,攻克TestDaF5级

来源:网络 2020-08-15 00:18 编辑: 欧风网校 167

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摘要: *童话故事(德文版):Das Glückskind und das Unglückskind

Es war einmal ein stolzer Fürst, der hatte eine Tochter. Die Tochter aber



war ein Unglückskind. Als die Zeit herangekommen war, da sie heiraten sollte, da

ließ sie alle Freier sich vor ihres Vaters Schloß versammeln. Sie wollte einen

Ball von roter Seide unter sie werfen, und wer ihn fing, der sollte ihr Gatte

werden.

Da waren nun viele Fürsten und Grafen vor dem Schloß versammelt. Mitten

unter ihnen stand aber auch ein Bettler. Und die Prinzessin sah, daß ihm Drachen

zu den Ohren hineinkrochen und zur Nase wieder herauskamen; denn er war ein

Glückskind. Da warf sie den Ball dem Bettler zu, und er fing ihn auf.

Erzürnt fragte ihr Vater: »Warum hast du den Ball dem Bettler in die Hände

geworfen?« »Er ist ein Glückskind«, sagte die Prinzessin, »ich will ihn

heiraten, vielleicht bekomme ich dann Teil an seinem Glück.« Der Vater aber

wollte das nicht leiden, und als sie standhaft blieb, da trieb er sie im Zorn

aus dem Schlosse. So mußte die Prinzessin mit dem Bettler ziehen. Sie wohnte mit

ihm in seiner kleinen Hütte und mußte Kräuter und Wurzeln suchen und selber

kochen, damit sie nur etwas zu essen hatten, und oftmals hungerten sie auch

beide. Eines Tages sprach der Mann zu ihr: »Ich will ausziehen und mein Glück

versuchen. Wenn ich's gefunden habe, will ich wiederkommen und dich holen.

« Die Prinzessin sagte ja, und er ging weg. Achtzehn Jahre blieb er weg.

Und die Prinzessin lebte in Not und Kümmernis; denn ihr Vater blieb hart und

unerbittlich. Wenn ihre Mutter nicht im stillen ihr Geld und Nahrung zugesteckt,

so wäre sie wohl gar Hungers gestorben in der langen Zeit. Der Bettler aber fand

sein Glück und wurde schließlich Kaiser. Er kam zurück und trat vor seine Frau.

Die aber kannte ihn nicht mehr. Sie wußte nur, daß er der mächtige Kaiser war.

Er fragte sie, wie es ihr gehe. »Warum fragt Ihr mich, wie es mir geht?«

erwiderte sie. »

Ich bin doch viel zu gering für Euch.« »Und wer ist denn dein Mann?« »Mein

Mann war Bettler. Er ging hinweg, sein Glück zu suchen. Nun sinds schon achtzehn

Jahre, und er ist immer noch nicht zurück.« »Was tust du denn in dieser langen

Zeit?« »Ich warte auf ihn, bis er wiederkommt.« »Willst du nicht einen andern

zum Manne nehmen, da er so lange ausbleibt?« »Nein, ich bleibe seine Frau bis in

den Tod.« Als der Kaiser die Treue seiner Frau sah, da gab er sich ihr zu

erkennen, ließ sie in prächtige Gewänder kleiden und nahm sie mit sich in sein

Kaiserschloß. Da lebten sie nun herrlich und in Freuden. Nach einigen Tagen

sprach der Kaiser zu seiner Frau: »Wir leben jeden Tag so festlich, als wenn

Neujahr wäre.« »Sollen wir nicht festlich leben«, sprach die Frau, »da wir doch

Kaiser und Kaiserin sind?« –

Die Frau war aber doch ein Unglückskind. Als sie achtzehn Tage Kaiserin

gewesen war, da ward sie krank und starb. Der Mann aber lebte noch lange

Jahre.

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