德语小说阅读:艾凡赫(21)
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2021-03-02 00:52
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:艾凡赫(21)
Etwa eine Tagesreise von Torquilstone entfernt, suchte Isaak von York ein Nachtquartier bei seinem Freund, dem Rabbiner Nathan Ben Israel.
Lucas de Beaumanoir
Als er am n chsten Morgen die restlichen vier Stunden bis Templestowe zurücklegen wollte, warnte ihn sein Freund.
"Wei t du denn, Isaak, dass Lucas de Beaumanoir, der Gro meister des Templerordens, in Templestowe ist? Er ist ein grausamer Tyrann gegen unser Volk. Du solltest dort nicht hinreisen."
Nun erz hlte Isaak, was der Grund für seine Reise war und der Rabbi h rte aufmerksam zu. "Dann geh", sagte der Rabbi, "und sei klug. Klugheit rettete auch Daniel aus der H hle der L wen. Gehe dem Gro meister aus dem Weg, denn Juden zu misshandeln, bereitet ihm gro es Vergnügen."
Isaak verabschiedete sich und setzte seine Reise fort.
Das Ordenshaus der Templer war umgeben von Wiesen und Weideland. Die Anlage war gut befestigt und zwei schwarz gekleidete Wachen befanden sich an der Zugbrücke, w hrend andere die W lle auf und ab schritten.
Isaak hielt am Tor und überlegte, wie er am besten auftreten solle. Von Nathan wusste er, dass unter dem Gro meister strenge Ordensdisziplin anstelle von ausschweifender Zügellosigkeit getreten war. Wurde er zuvor wegen seines Reichtums gehasst, so war es jetzt sein jüdischer Glaube, wegen dem er unterdrückt wurde.
Lucas de Beaumanoir ging in einem kleinen Garten umher und unterhielt sich mit einem Ordensbruder. Der Gro meister war ein Mann in vorgerücktem Alter. Seine finsteren Gesichtszüge lie en den gefürchteten Krieger erkennen, seine magere, gro e Statur den strengen Asketen. Auf seinem wei en Mantel befand sich an der linken Schulter das Ordenskreuz aus rotem Tuch.
Der Mann neben ihm, war der Vorsteher des Ordnenshauses und Beaumanoir klagte ihm sein Leid. Seit er aus Pal stina zurück war, musste er miterleben wie ausschweifend und zügellos die Templer in England hausten. Sie schmückten sich mit prunkvollen Kleidern, deckten sich die Tafel mit exotischen Speisen und vertrieben sich die Zeit mit Frauen.
"Conrad, mein Bruder - ich werde den Orden reinigen! Es ist meine Aufgabe."
In diesem Augenblick trat ein Novize des Ordens in den Garten, verbeugte sich demütig vor dem Gro meister und meldete einen Juden, der Bruder Brian de Bois-Guilbert zu sprechen wünschte.
"Gut, mein Sohn, dass du mich informierst. Solange ich hier bin, ist der Vorsteher nur ein gew hnlicher Bruder. Es liegt mir viel daran, besonders über Bois-Guilbert Bescheid zu wissen."
"Er ist als tapfer und mutig bekannt", erwiderte Conrad Mont Fitchet.
Der Gro meister zweifelte nicht an der Tapferkeit des Templers. Jedoch war er überzeugt, dass er sich nicht an die Regeln des Ordens hielt. Er befahl dem Novizen den Juden hereinzuführen.
Isaak n herte sich unterwürfig und demütig dem Gro meister. Drei Schritte vor dem Templer warf er sich auf den Boden und küsste die Erde, dann erhob er sich und blickte nach unten.
"H re, Jude! Unser Gelübde verbietet, Zeit und Wort zu verschwenden, und mit einem Juden zu reden, ist unserem Stand nicht angemessen. Darum fass dich kurz in deinen Antworten, und sprich die Wahrheit; sonst lasse ich dir die Zunge aus dem Hals rei en."
Isaak wollte etwas sagen, aber Beaumanoir fuhr fort: "Schweig! Du hast nur zu antworten, wenn ich dich frage. Was willst du von Brian de Bois-Guilbert?"
Vor Schreck und Angst konnte Isaak kaum atmen. Der Gro meister bemerkte seine Todesangst und beruhigte ihn, dass er nichts zu befürchten h tte, so lange er bei der Wahrheit blieb.
"Ich überbringe einen Brief an diesen edlen Ritter, von Prior Aymer aus der Abtei Jorvaulx", stammelte er.
"Was sind das für Zeiten, Conrad. Ein Zisterzienserm nch schickt eine Botschaft an einen Templer und findet keinen besseren Boten als einen Juden! - Gib mir den Brief!"
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Zitternd übergab Isaak das Schreiben. Prior Aymer erkl rte darin, dass er von Ge chteten gefangen gehalten wurde. Dort habe er erfahren, dass Brian mit der sch nen Jüdin entkommen sei. Er wolle ihn warnen, weil er geh rt hatte, dass der Gro meister auf dem Weg zum Ordenhaus sei und dieser dem Treiben ein j hres Ende setzen würde. Brian solle das L segeld nehmen, das der Jude für seine Tochter zahlen wolle. Damit k nne er sich fünfzig M dchen kaufen.
Der Gro meister war sprachlos. Nach einer kurzen Stille fragte er den Juden: "Deine Tochter übt die Heilkunst aus?"
"Ja, ehrwürdiger Vater", stammelte Isaak, "und welches L segeld Ihr auch immer…."
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