德语圣诞小故事:Die Losverkäuferin
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来源:网络
2021-02-21 01:44
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语圣诞小故事:Die Losverkäuferin
Pünktlich zur Weihnachtszeit hatte es geschneit. Maria Wernicke blickte
versonnen auf die weiße Pracht. Sie liebte den Winter, doch unter den gegebenen
Umständen konnte sie sich nicht damit anfreunden. Was hatte ihre Mutter sich nur
dabei gedacht, in diese Einöde zu ziehen? Agnes Wernicke, ihre Mutter, stand in
der spärlich eingerichteten Küche und machte das Abendbrot. Plötzlich erfasste
Maria eine unbändige Wut.
"Mama, kannst du mir sagen, wie ich von hier aus zur Arbeit kommen
soll?"
Ihre Mutter schwieg.
"Und wie kommt Gerd in den nächsten Ort zur Schule?"
Wieder keine Antwort.
"Aber du musst dir doch Gedanken gemacht haben? - Es fährt kein Bus, es
gibt keine Bahn. Wir besitzen weder ein Auto noch ein Fahrrad. Was nützt uns
eine größere Wohnung, wenn wir dafür keine Möbel haben und in leeren Zimmern
hausen! Außerdem benötigen wir zum Leben dringend meinen Verdienst!"
Ihre Mutter schwieg noch immer.
Maria konnte sich nicht mehr beherrschen. "Wie konntest du nur mit uns in
dieses Nest ziehen? Die Miete ist zu hoch. Wir werden hungern und eines Tages
auf der Straße sitzen. Außerdem - immer wenn wir uns irgendwo eingelebt haben
und uns wohl fühlen, ziehen wir wieder weg. Weißt du überhaupt, was du uns damit
antust? Ich mach das nicht mehr mit. Seit Papa nicht mehr ist, geht es mit uns
bergab! Bitte, Mama, sag doch etwas", bettelte sie.
Maria zuckte zusammen, als ihre Mutter plötzlich losschrie: "Wenn es dir
hier nicht gefällt, dann verschwinde! Du weißt ja, wo der Zimmermann das Loch
gelassen hat!"
So hatte ihre Mutter noch nie mit ihr gesprochen! Blind vor Tränen stopfte
Maria einige Sachen in ihren kleinen Pappkoffer und lief hinaus in die eiskalte
Nacht.
Nach vielen Stunden bedankte sich Maria Wernicke bei dem netten
Lastwagenfahrer für die freundliche Mitnahme.
"Halt die Ohren steif, Mädchen", sagte er und reichte ihr den kleinen
Koffer. "Fröhliche Weihnachten", rief er ihr hinterher, bevor er davonfuhr.
Weihnachten! Ach ja - heute war Heiligabend! Maria hatte es total
vergessen. Als Erstes musste sie ihren Koffer loswerden, er war zwar leicht,
aber lästig. Als sie am Hauptbahnhof vorbei kam, schloss sie ihn kurzerhand in
einem Schließfach ein. Es fing an zu schneien, Maria achtete nicht darauf. Sie
hatte ihre Hände tief in den Manteltaschen vergraben, ihre blonden Haare unter
ein Kopftuch versteckt. Verdammt war das kalt! Sie fror erbärmlich in ihrem
dünnen Mantel. Die laute Stadt, die hastenden Menschen, die riesigen Häuser,
alles machte ihr auf einmal Angst. Wie anders war es dort, wo sie jetzt wohnten.
Alles war klein und bescheiden. Was sollte sie jetzt bloß machen? Wo sollte sie
hin? Vor jedem Schaufenster blieb sie stehen, drückte ihre winzige Stupsnase
gegen die Scheibe, betrachtete die bunten Pappteller, voll gestopft mit
Süßigkeiten. Ein Weihnachtsmann aus Pappe nickte ihr zu. Seine Hand mit der Rute
drohte ihr, immer im gleichen Rhythmus. Sie blickte in den Himmel. In dicken
Flocken fiel der Schnee zur Erde. Menschen gingen vorüber, sie freuten sich auf
den Heiligen Abend, die letzten Besorgungen unter dem Arm. Von irgendwoher
erklang Weihnachtsmusik, Maria ging ihr nach.
Es war Weihnachtsmarkt!
Auf einem Platz stand eine riesige Tanne, der gefallene Schnee glitzerte in
den Zweigen. Vor den Buden roch es nach Lebkuchen, Glühwein und gebrannten
Mandeln. Kinder lachten, Losverkäufer riefen, bunte Karussells drehten sich im
Kreise. Ein Leierkastenmann spielte "Fröhliche Weihnacht überall!"
Maria stand und staunte.
Eine dunkle Stimme riss sie jäh aus ihrer Versunkenheit. "Du siehst aus,
als hättest du Zeit! Hast du Lust, Lose zu verkaufen? Du bekommst dafür ein
warmes Essen und Lohn natürlich auch. Mir scheint, du könntest beides
gebrauchen!"
Maria blickte auf einen Mann vor einem Wohnwagen. Er stand auf einem Bein,
das andere ersetzte ein Krückstock. Sein Gesicht bestand nur aus Bart .Er sah
zum Fürchten aus. Schnell eilte sie weiter.
"Na, hast du es dir überlegt?", brummte der Bärtige wenig später, als Maria
zurückfand.
Sie nickte ergeben.
In seinem Wohnwagen war es warm und gemütlich.
"Du musst laut rufen", sagte er freundlich und schob ihr einen Teller Suppe
über den Tisch. "Mach es wie die anderen!"
Maria nickte.
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