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德语童话小故事:Der Halskragen

掌握这些知识,攻克TestDaF5级

来源:网络 2021-02-08 00:20 编辑: 欧风网校 196

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摘要: 德语童话小故事:Der Halskragen

Es war einmal ein feiner Herr, dessen sämtliches Hausgerät aus einem



Stiefelknecht und einer Haarbürste bestand, aber er hatte den schönsten

Halskragen von der Welt, und dieser Halskragen ist es, dessen Geschichte wir

hören werden. – Er war nun so alt geworden, daß er daran dachte, sich zu

verheiraten, und da traf es sich, daß er mit einem Strumpfband in die Wäsche

kam. Da meinte der Halskragen: »Habe ich doch nie jemand so schlank und so fein

und so niedlich gesehen. Darf ich um Ihren Namen bitten?« »Den nenne ich nicht!«

sagte das Strumpfband. »Wo sind Sie denn zu Hause?« fragte der Halskragen. Aber

das Strumpfband war berschämt und meinte, es sei doch etwas sonderbar, darauf zu

antworten. »Sie sind wohl ein Gürtel?« sagte der Halskragen, »ein Gürtel ist

immer zu tragen. Ich sehe, Sie sind zum Nutzen und auch zum Staat!« »Sie dürfen

nicht mit mir sprechen!« sagte das Stumpfband, »mich dünkt, ich habe Ihnen

durchaus keine Veranlassung dazu gegeben!« »Ja, wenn man so schön wie Sie ist«,

sagte der Halskragen, »so ist das Veranlassung genug!« »Kommen Sie mir nicht so

nahe!« sagte das Strumpfband, »Sie sehen so männlich aus!« »Ich bin auch ein

feiner Herr!« sagte der Halskragen, »ich besitze einen Stiefelknecht und eine

Haarbürste!« Das war nun nicht wahr, denn sein Herr hatte diese, aber er

prahlte. »Kommen Sie mir nicht so nahe!« sagte das Strumpfband, »ich bin das

nicht gewohnt!« »Zierliese!« sagte der Halskragen, und dann wurden sie aus der

Wäsche genommen; sie wurden gestärkt, hingen auf dem Stuhl im Sonnenschein und

wurden dann aufs Plättbrett gelegt; da kam das warme Eisen. »Liebe Frau!« sagte

der Halskragen, »liebe Frau Witwe. Mir wird ganz warm! Ich werde ein ganz

anderer, ich komme ganz aus den Falten, Sie brennen mir ein Loch! Uh! – Ich

halte um Sie an!« »Laps!« sagte das Plätteisen und ging stolz über den

Halskragen hin, denn das bildete sich ein, daß es ein Dampfkessel sei, der in

eine Maschine kommen und Wagen ziehen sollte. »Laps!« sagte es. Der Halskragen

faserte an den Kanten ein wenig aus, deshalb kam die Papierschere und sollte die

Fasern wegschneiden. »Oh!« sagte der Halskragen, »Sie sind wohl erste Tänzerin?

Wie Sie die Beine ausstrecken können! Das ist das reizendste, was ich je gesehen

habe, das kann Ihnen kein Mensch nachmachen!« »Das weiß ich!« sagte die Schere.

»Sie verdienen, eine Gräfin zu sein!« sagte der Halskragen. »Alles, was ich

besitze, ist ein feiner Herr, ein Stiefelknecht und eine Haarbürste! – Wenn ich

nur eine Grafschaft hätte!« »Er freit wohl gar!« sagte die Schere, sie wurde

böse und gab ihm einen tüchtigen Schnitt. 'Ich muß am Ende wohl um die

Haarbürste freien!' dachte der Halskragen. – »Was Sie für schönes Haar haben,

liebes Fräulein!« sagte er. »Haben Sie nie daran gedacht, sich zu verloben?«

»Ja, das können Sie sich wohl denken!« sagte die Bürste. »Ich bin ja mit dem

Stiefelknecht verlobt!« »Verlobt!« sagte der Halskragen; nun gab es niemand

mehr, um die er hätte freien können, und darum verachtete er es. Es verging eine

lange Zeit, und dann kam der Halskragen in den Kasten beim Papiermüller. Da gab

es große Lumpengesellschaft, die feinen für sich, die groben für sich, so wie

sich das gehört. Sie hatten alle viel zu erzählen, aber der Halskragen am

meisten, das war ein gewaltiger Prahlhans. »Ich habe ungeheuer viele Geliebte

gehabt!« sagte der Halskragen, »man ließ mir gar keine Ruhe! Ich war aber auch

ein feiner Herr mit Stärke! Ich besaß sowohl einen Stiefelknecht wie eine

Haarbürste, die ich nie gebrauchte! – Damals hätten Sie mich nur sehen sollen,

wenn ich auf der Seite lag. Nie vergesse ich meine erste Geliebte, sie war ein

Gürtel, fein, zart und niedlich, sie stürzte sich meinetwegen in eine

Waschwanne. – Da war auch eine Witwe, die für mich erglühte, aber ich ließ sie

stehen und schwarz werden. Da war die erste Tänzerin, sie versetzte mir die

Wunde, mit der ich gehe, sie war schrecklich bissig! Meine eigene Bürste war in

mich verliebt, sie verlor alle Haare aus Liebesgram. Ja, ich habe viel

dergleichen erlebt; aber am meisten tut es mir leid um das Strumpfband – ich

meine den Gürtel, der sich in die Waschwanne stürzte. Ich habe sehr viel auf

meinem Gewissen; es wird mir wohltun, weißes Papier zu werden!«

Und das wurde er, alle Lumpen wurden weißes Papier, aber der Halskragen

wurde gerade das Stück Papier, was wir hier sehen, worauf die Geschichte

gedruckt ist, und das geschah, weil er so gewaltig mit Dingen prahlte, die gar

nicht wahr gewesen waren. Daran sollen wir denken, damit wir uns nicht ebenso

betragen, denn wir können wahrlich nicht wissen, ob wir nicht auch einmal in den

Lumpenkasten kommen und zu weißem Papier umgearbeitet werden und dann unsere

ganze Geschichte, selbst die allergeheimste, aufgedruckt bekommen, womit wir

dann selbst herumlaufen und sie erzählen müssen wie der Halskragen.

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