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德语小说阅读:沙皇的信使(2)

掌握这些知识,攻克TestDaF5级

来源:网络 2020-09-28 00:08 编辑: 欧风网校 262

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摘要: 德语小说阅读:沙皇的信使(2)

"Sire - noch eine Depesche aus Tomsk. Weiter nach Osten sind die Leitungen leider seit gestern unterbrochen!"



"Lassen Sie stündlich ein Telegramm nach Tomsk schicken, General, damit wir auf dem Laufenden bleiben."

"Jawohl, Sire", antwortete Graf Kissoff und damit entstand in dem kurzen Gespr ch, das gegen zwei Uhr morgens im Neuen Palais stattfand, vorerst ein l ngere Pause.

Eine glanzvolle Soiree hatte gerade ihren H hepunkt erreicht. Die Kapellen der Regimenter spielten ohne Unterbrechung die sch nsten Stücke aus ihren Repertoires. Der gro e Salon, der am üppigsten ausgestattete Raum im Neuen Palais, gab diesem Abend h chster Würdentr ger und ihrer Damen einen glanzvollen Rahmen. Die mit Fresken und Stuck verzierte Gew lbedecke schien von einem Sternenmeer überflutet.

Durch die gro en Rundbogenfenster drang das Licht nahezu unged mpft in die finstere Nacht, wo es von fern betrachtet, einer Feuersbrunst glich. Die G ste, die nicht mit Tanzen besch ftigt waren, standen in Erkern und blickten über die D cher, hinüber zu den riesigen Silhouetten der beiden Glockentürme gegenüber.

Unten auf dem Pflaster klirrten die Wachen und ihr Gleichschritt war sicherlich sauberer als manche Tanzfigur auf dem Parkett. Noch weiter unten lagen riesige Schiffe auf dem Fluss, der am Palais vorbei glitt.

Der Herr und Gastgeber des heutigen Abend, den General Kissoff mit "Sire" angeredet hatte, ein Titel der nur dem obersten Befehlshaber zustand, war schlicht und unauff llig mit einer Offiziersuniform eines Gardej gers gekleidet. Durch diese spartanische Garderobe stach er von der prunkvollen Menge ab.

Er war ein gro er, schlanker Mann mit freundlichem Gesicht und ruhigem Auftreten. Lediglich auf seiner Stirn konnte man einige Sorgenfalten erkennen. Die fielen jedoch nur dem überaus aufmerksamen Beobachter auf und so genossen alle Anwesenden die festliche Stimmung.

General Kissoff wartete nun, dass sein Vorgesetzter ihm gestattete, sich zurückzuziehen. Der hatte aber das Blatt aufmerksam studiert und sein besorgtes Gesicht für einen Moment hinter seinen H nden verborgen.

"Wir sind also", stellte er fest, "seit gestern ohne jeden Kontakt zu meinem Bruder, dem Gro fürsten in Irkutsk."

"Leider ja. Und wir befürchten unsere Nachrichten werden bald auch nicht mehr über die sibirische Grenze hinauskommen."

"Aber unsere Truppen im Amurgebiet und in Transbaikalien hat der Marschbefehl nach Irkutsk noch erreicht?"

Der General nickte: "Es war das letzte Telegramm, das wir noch über den Baikalsee brachten."

"Zu unseren Hauptquartieren in Jenisseisk, Omsk und Tobolsk laufen die Dr hte noch?"

"Jawohl, Sire, die Telegramme kommen zuverl ssig an. Daraus schlie en wir, dass die Tataren den Fluss Obi noch nicht überquert haben."

"Und noch keine Spur von dem Verr ter Iwan Ogareff?"

Der General schüttelte den Kopf. Daraufhin erhielt er den Befehl, einen Steckbrief des Gesuchten an alle wichtigen Orte jenseits des Uralgebirges zu schicken. Alles unter strengster Geheimhaltung. Kissoff verbeugte sich kurz, mischte sich unter die G ste und verlie nahezu unbemerkt den Salon.

Zwei G sten war der Abgang des Generals allerdings aufgefallen. Sie trugen weder Uniform, noch waren sie mit zivilen Auszeichnungen geschmückt. Aber die Art und Weise, wie sie sich über die Sachlage unterhielten, lie en ein erstaunlich detailliertes Wissen erkennen.

Der eine war Engl nder, hager und gro mit roten Backen und wirkte eher phlegmatisch. Sein Geh rsinn war jedoch au ergew hnlich ausgebildet. Sein Ohr registrierte jeden Laut und Ton fehlerfrei und katalogisierte ihn für alle Zeit. Eine Stimme, die er nach vielen Jahren wieder h rte, zog er einfach aus der Schublade seiner akustischen Erinnerungen. Er war Korrespondent der englischen Zeitung "Daily Telegraph" und sozusagen von Berufswegen stets gut informiert. Sein Name war Harry Blount.

Der andere war Franzose. Ebenso hager und gro , jedoch braungebrannt von der Sonne der Provence. Im Gegensatz zu seinem Gespr chspartner war er ein überaus lebhafter Zeitgenosse, der es verstand gleichzeitig mit Mund, H nden und Augen zu sprechen, ohne dabei etwas über sich zu verraten.

Seine Augen waren durch fortw hrende übung wach und scharf geworden; nichts entging ihnen. Man konnte sagen der Franzose hatte das vollkommene optische Ged chtnis. Wenn man ihn fragte, für welche Zeitung er arbeitete, antwortete er verschmitzt - "für meine Cousine Madeleine". Mehr war aus Alcide Jolivet nicht herauszubekommen.

Anl sslich der Soiree in Neuen Palais trafen sich die beiden Reporter zum ersten Mal, um für ihre Zeitungen über dieses gesellschaftliche Ereignis zu berichten. Ihr unterschiedliches Temperament und das natürliche Misstrauen einem Kollegen gegenüber lie en sie einander behutsam n her kommen. Jeder selbstverst ndlich in der Absicht, den anderen auszuhorchen.

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