德语小说阅读:风中的柳树(20)
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来源:网络
2020-04-30 23:54
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:风中的柳树(20)
Weil der hohle Baum sich nach Osten hin ffnete, wurde Kr te schon früh wach. Die Sonnenstrahlen fielen ihm direkt ins Gesicht und zudem hatte er eiskalte Fü e. Sie waren so kalt, dass er glaubte, von kalten Wintergeschichten getr umt zu haben.
Schlaftrunken setzte er sich auf und rieb erst die Augen und dann die Fü e. Er musste überlegen, wo er sich befand. Zuerst glaubte er, im Kerker zu sitzen. Doch weil weder Mauern noch vergitterte Fenster in der N he waren, fiel ihm alles wieder ein. Der Ausbruch, seine Flucht, die Verfolger und vor allem die Freiheit! Diese Vorstellung war die Beste von allen und mehr Wert als alle w rmenden Wolldecken der Welt.
Allein der Gedanke an den triumphierenden Empfang in der Welt da drau en lie ihn warm werden. Mit klammen Fingern k mmte er sich das Laub aus den Haaren, dies war genug der morgendlichen Pflege. Er hatte zwar Hunger und ihm war kalt, doch die Nachtruhe und der einladende Sonnenschein verdr ngte alle Strapazen des Vortages.
An diesem Sonntagmorgen durchwanderte er den Wald, der still schweigend vom Tau gl nzend eine besonders friedliche Stimmung verbreitete. Auch die Stra e, die er alsbald erreichte, schien von Einsamkeit umfangen zu sein. Kr terich hielt Ausschau, ob jemand ihm Auskunft geben k nnte, in welche Richtung sein Weg nach Kr tenhall führen sollte.
Doch niemand kam des Weges. Nach einer Weile schl ngelte sich ein Kanal entlang der Stra e. Um die n chste Biegung kam ein Pferd getrabt und hatte den Kopf tief in Gedanken versunken mit dem Blick zur Erde gesenkt. Von seinem Geschirr aus, hing eine Leine ins Wasser, mal spannte sie sich, mal fiel sie locker und Kr terich lie den Gaul vorbeitraben.
Kurz darauf erkannte er den Schleppkahn, der übers ruhige Wasser glitt. Einzig eine gro e dicke Frau stand am Ruder und bediente es mit einer starken Hand.
"Sch nen guten Morgen, gute Frau!", rief Kr terich übers Wasser. Und begann sogleich, seine Geschichte zu erz hlen. Er lief neben dem Kahn her und rief: Meine verheiratete Tochter hat mir einen Brief geschrieben. Ich solle sofort zu ihr kommen. Und obwohl ich nicht wei , was los ist, habe ich alles stehen und liegen gelassen, um ihrem eiligen Ruf zu folgen. Man fürchtet ja stets Schlimmes. Ich bin Waschfrau und habe meiner Tochter zuliebe die Arbeit im Stich gelassen. Meine Helferinnen müssen jetzt einige Tage ohne mich zu Recht kommen ..." Kr terich baute diese Lügengeschichte noch ordentlich aus, bis die Schiffersfrau ihn aufforderte, auf den Schleppkahn zu kommen. Sie war auf dem Weg in Richtung Kr tenhall.
Sie lenkte den Kahn ans Ufer und lie die als Waschfrau verkleidete Kr te an Bord kommen. "So ein Kr tenglück", dachte Kr terich. Die Schiffersfrau fragte ihn sogleich nach seinem Gewerbe aus. Und weil sie mit ihrer W sche nie zu Rande kam, weil ihr Gatte sie stets alleine lie , sollte die Kr te als Dank fürs Mitfahren die W sche machen.
"Was für ein Glück, dass ich Sie getroffen habe", sagte die Schifferin. Sie erkl rte, wo ihr W scheberg ist und forderte den Fahrgast auf, ihr ein wenig zur Hand zu gehen. Kr terich, der viel lieber die Ruderpinne geführt h tte, startete einen Versuch, um die ungeliebte W scheaktion umgehen zu k nnen. Entsetzt merkte er aber, dass er sich nicht davor drücken konnte. So ergab er sich seinem Schicksal.
Kr terich stellte das Waschfass, die Seife und alles was ihm notwendig erschien vor die Kabine und holte einige Kleidungsstücke aus dem Schmutzw scheberg. Verzweifelt versuchte er, sich daran zu erinnern, was er bei zuf lligen Blicken ins Waschhaus über die W scherei gelernt hatte. Nach einer halben Stunde war der Kr terich am Verzweifeln.
Was auch immer er versuchte, schien den W schestücken zu schaden. Er redete auf Hemden und Hosen ein, klopfte und klatschte auf der W sche herum. Aber keines der Stücke wurde so fein, wie man es von einem frisch gewaschenen Stück erwarten durfte. Vorsichtig lugte er über seine Schulter zur Schifferin. Aber die verweilte immer noch am Ruder.
Sein Rücken schmerzte, die Pfoten juckten vom Waschmittel und das, wo er doch auf die Pflege seiner Pfoten sonst so viel Wert legte. Kr terich fluchte, als ihm zum fünfzigsten Mal das Seifenstück aus der Hand glitschte. Just in diesem Moment ereilte ihn h hnisches Gel chter.
Die Schiffersfrau lachte, dass ihr Tr nen über die Wange kullerten. "Wusste ich doch sofort, dass Sie eine elende Lügnerin sind! Sie haben derart angeberisch dahergeredet, und jetzt muss ich sehen, dass Sie vermutlich noch nicht mal einen Putzlappen waschen k nnten!"
Weil Kr terich sowieso schon wütend war, verlor er ob des Gel chters die Fassung. Er fuhr aus der Haut und schrie vollkommen unkontrolliert: "Du dummes, dickes Schifferweib! Wie kommst du dazu, so mit mir zu reden. Wei t du eigentlich wen du vor dir hast? Ich bin Kr terich, der hoch gesch tzte und galante Kr terich! Auch wenn das Leben mir im Moment nicht gewogen ist, muss ich mich von einer wie dir nicht verh hnen lassen!"
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