德语童话小故事:Der Buchweizen
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来源:网络
2020-04-30 23:50
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语童话小故事:Der Buchweizen
Häufig, wenn man nach einem Gewitter an einem Acker vorübergeht, auf dem
Buchweizen wächst, sieht man, daß er ganz schwarz geworden und abgesengt ist; es
ist gerade, als ob eine Feuerflamme über ihn hingefahren wäre, und der Landmann
sagt dann: »Das hat er vom Blitze bekommen!« Aber warum bekam er das? Ich will
erzählen, was der Sperling mir gesagt hat, und der Sperling hat es von einem
alten Weidenbaume gehört, der bei einem Buchweizenfelde steht. Es ist ein
ehrwürdiger, großer Weidenbaum, aber verkrüppelt und alt, er ist in der Mitte
geborsten, und es wachsen Gras und Brombeerranken aus der Spalte hervor; der
Baum neigt sich vornüber, und die Zweige hängen ganz auf die Erde hinunter,
gerade als ob sie langes, grünes Haar wären. Auf allen Feldern ringsumher
wuchsen Korn, Roggen, Gerste und Hafer, ja der herrliche Hafer, der, wenn er
reif ist, gerade wie eine Menge kleiner, gelber Kanarienvögel an einem Zweige
aussieht. Das Korn stand gesegnet, und je schwerer es war, desto tiefer neigte
es sich in frommer Demut. Aber da war auch ein Feld mit Buchweizen, und dieses
Feld war dem alten Weidenbaume gerade gegenüber. Der Buchweizen neigte sich
durchaus nicht wie das übrige Korn, sondern prangte stolz und steif. »Ich bin
wohl so reich wie die Ähre«, sagte er; »überdies bin ich weit hübscher; meine
Blumen sind schön wie die Blüten des Apfelbaumes; es ist eine Freude, auf mich
und die Meinigen zu blicken! Kennst du etwas Prächtigeres als uns, du alter
Weidenbaum?« Der Weidenbaum nickte mit dem Kopfe, gerade als ob er damit sagen
wollte: »Ja, freilich!« Aber der Buchweizen spreizte sich aus lauter Hochmut und
sagte: »Der dumme Baum, er ist so alt, daß ihm Gras im Leibe wächst!« Nun zog
ein schrecklich böses Gewitter auf; alle Feldblumen falteten ihre Blätter
zusammen oder neigten ihre kleinen Köpfe herab, während der Sturm über sie
dahinfuhr. Aber der Buchweizen prangte in seinem Stolze. »Neige dein Haupt wie
wir!« sagten die Blumen. »Das ist durchaus nicht nötig«, erwiderte der
Buchweizen. »Senke dein Haupt wie wir!« rief das Korn. »Nun kommt der Engel des
Sturmes geflogen! Er hat Schwingen, die oben von den Wolken bis gerade herunter
zur Erde reichen, und er schlägt dich mittendurch, bevor du bitten kannst, er
möge dir gnädig sein!« »Aber ich will mich nicht beugen!« sagte der Buchweizen.
»Schließe deine Blumen und neige deine Blätter!« sagte der alte Weidenbaum.
»Sieh nicht zum Blitze empor, wenn die Wolke birst; selbst die Menschen dürfen
das nicht, denn im Blitze kann man in Gottes Himmel hineinsehen; aber dieser
Anblick kann selbst die Menschen blenden. Was würde erst uns, den Gewächsen der
Erde, geschehen, wenn wir es wagten, wir, die doch weit geringer sind!« »Weit
geringer?« sagte der Buchweizen. »Nun will ich gerade in Gottes Himmel
hineinsehen!« Und er tat es in seinem Übermut und Stolz. Es war, als ob die
ganze Welt in Flammen stände, so blitzte es. Als das böse Wetter vorbei war,
standen die Blumen und das Korn in der stillen, reinen Luft erfrischt vom Regen,
aber der Buchweizen war vom Blitz kohlschwarz gebrannt; er war nun ein totes
Unkraut auf dem Felde. Der alte Weidenbaum bewegte seine Zweige im Winde, und es
fielen große Wassertropfen von den grünen Blättern, gerade als ob der Baum
weine, und die Sperlinge fragten: »Weshalb weinst du? Hier ist es ja so
gesegnet! Sieh, wie die Sonne scheint, sieh, wie die Wolken ziehen! Kannst du
den Duft von Blumen und Büschen bemerken: Warum weinst du, alter Weidenbaum?«
Und der Weidenbaum erzählte vom Stolze des Buchweizens, von seinem Übermute und
der Strafe, die immer darauf folgt. Ich, der die Geschichte erzähle, habe sie
von den Sperlingen gehört. Sie erzählten sie mir eines Abends, als ich sie um
ein Märchen bat.
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