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*童话(德文版):Die Himmelskönigin

掌握这些知识,攻克TestDaF5级

来源:网络 2020-04-14 00:10 编辑: 欧风网校 281

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摘要: *童话(德文版):Die Himmelskönigin

Die Himmelskönigin, auch heilige Mutter genannt, war bei ihren Lebzeiten



eine Jungfrau aus Fukien, namens Lin. Sie war rein, ehrfürchtig und fromm von

Art. Als sie siebzehn Jahre alt war, starb sie, ohne verheiratet gewesen zu

sein. Sie zeigt ihre Macht auf dem Meere, darum wird sie von den Schiffern fromm

verehrt. Wenn sie unerwartet von Wind und Wogen überfallen werden, so rufen sie

sie an, und jederzeit ist sie bereit, zu erhören.

In Fukien gibt es viele Seefahrer, und jedes Jahr kommt es vor, daß Leute

ums Leben kommen. Da war es wohl so, daß die Himmelskönigin zu ihren Lebzeiten

Mitleid hatte mit der Not ihrer Landsleute. Und weil ihr Geist unentwegt darauf

gerichtet war, den Ertrinkenden aus ihrer Not zu helfen, so erscheint sie jetzt

häufig auf dem Meere.

Auf allen Schiffen, die das Meer durchfahren, hängt in der Kajüte ein Bild

der Himmelskönigin, und ferner werden drei Talismane aus Papier im Schiffe

aufbewahrt. Auf dem einen ist sie gemalt mit Krone und Szepter, auf dem zweiten

ist sie gemalt als Jungfrau in gewöhnlichem Gewand, auf dem dritten ist sie

gemalt mit offenem Haar, barfuß, ein Schwert in der Hand und stehend. Kommt nun

das Schiff in Gefahr, so verbrennt man den ersten Talisman, und es naht die

Hilfe. Hilft der noch nicht, so verbrennt man den zweiten und schließlich den

dritten. Tritt dann noch keine Hilfe ein, so ist nichts mehr zu machen.

Wenn in Wind und Wogen und Wolkendunkel die Schiffer ihre Richtung

verloren, so rufen sie in frommem Gebet die Himmelskönigin an. Dann erscheint

eine rote Lampe auf den Wassern. Folgt man der Lampe nach, so kommt man sicher

aus aller Gefahr. Oft sieht man auch die Himmelskönigin in den Wolken stehen und

mit ihrem Schwerte den Wind zerteilen. Der Wind entfernt sich dann nach Nord und

Süd, und die Wogen glätten sich.

Vor dem heiligen Bilde im Schiffe ist stets ein hölzerner Stab. Oft kommt

es vor, daß die Fischdrachen auf dem Meere spielen. Das sind zwei riesige

Fische, die gegeneinander das Wasser in die Höhe blasen, also daß des Himmels

Sonne verfinstert wird und tiefes Dunkel das Meer verhüllt. Aus der Ferne sieht

man oft in diesem Dunkel eine lichte Öffnung. Wenn man das Schiff gerade

daraufzu hält, so kommt man durch und ist plötzlich wieder im stillen. Blickt

man zurück, so sieht man die beiden Fische Wasser speien. Das Schiff war gerade

unter ihren Mäulern durchgefahren. Es ist aber immer ein Sturm in der Nähe, wenn

die Fischdrachen schwimmen; darum verbrennt man Papier oder Schafwolle, damit

die Drachen das Schiff nicht in die Tiefe ziehen, oder man läßt den Stabmeister

im Schiff Weihrauch verbrennen vor dem Stab in der Kajüte. Dann nimmt er den

Stab und schwingt ihn über dem Wasser einmal im Kreise, so ziehen die Drachen

den Schwanz ein und verschwinden.

Wenn die Asche im Weihrauchgefäß ohne Ursache auffliegt und sich in der

Luft zerstreut, so ist es sicher, daß schwere Gefahr droht.

Vor etwa zweihundert Jahren ward ein Heer ausgerüstet, um Formosa zu

unterwerfen. Die Fahne des Feldherrn wurde geweiht mit dem Blute eines weißen

Pferdes. Da erschien plötzlich die Himmelskönigin auf der Spitze der Fahne. Im

Augenblick war sie wieder verschwunden, aber der Heereszug hatte Erfolg.

Ein anderes Mal, zur Zeit Kienlungs, erhielt der Minister Dschou Ling den

Befehl, auf den Liu-Kiu-Inseln einen neuen König einzusetzen. Als die Flotte

südlich von Korea vorbeifuhr, erhob sich ein Sturm, und sie wurden verschlagen

nach dem schwarzen Wirbel. Das Wasser sah aus wie Tinte; Sonne und Mond verloren

ihren Schein, und es erhob sich die Rede, man sei in den schwarzen Wirbel

geraten, aus dem noch kein Mensch lebend wieder herausgekommen. Die Schiffer und

Reisenden erwarteten klagend ihr Ende. Plötzlich erschienen auf der Fläche des

Wassers unzählige Lichter wie rote Lampen. Da wurden die Schiffer hocherfreut

und beteten in der Kajüte. »Wir werden leben«, sagten sie, »die heilige Mutter

ist gekommen.« Und richtig erschien eine schöne Jungfrau mit goldnen Ohrringen.

Die strich mit der Hand durch die Luft; der Wind wurde still und die Wogen eben.

Es war, als würde das Schiff von mächtiger Hand gezogen. Plätschernd strich es

durch die Wellen, und plötzlich war man außerhalb des schwarzen Wirbels.

Dschou Ling kam zurück, berichtete über die Sache und bat, daß der

Himmelskönigin Tempel errichtet und sie in die Liste der Götter aufgenommen

werden möge. Und der Kaiser erfüllte die Bitte.

Seitdem stehen an allen Hafenorten Tempel der Himmelskönigin. Am achten Tag

des vierten Monats wird ihr Geburtstag gefeiert mit Schauspiel und Opfern.

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