德语小说阅读:汤姆叔叔的小屋(10)
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来源:网络
2021-08-01 02:10
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:汤姆叔叔的小屋(10)
Sid und Tom wurden gegen halb zehn ins Bett geschickt. Wie jeden Abend sprachen sie das Nachtgebet. Kurz darauf schlief Sid tief und fest. Tom blieb wach, voller Ungeduld. Noch eine Stunde lang musste er reglos im Bett liegen. Er durfte keinesfalls Sid wecken. Tom h rte die Balken knacken, das Ticken der Uhr, das Knarren der Stiege. Ganz offensichtlich waren wieder Geister unterwegs!
Tante Polly schnarchte gleichm ig. Jetzt h rte er das Zirpen einer Grille und am Kopfende seines Bettes ert nte das Grauen erregende Ticktack einer Totenuhr - ein sicheres Zeichen, dass heute jemand sterben musste. Tom schauderte. Doch schlie lich schlief er gegen seinen Willen ein. Durch seine tiefen Tr ume mischte sich das traurige Gejammer eines Katers; erst das Klirren einer leeren Flasche gegen den Holzschuppen schreckte ihn auf. Eine Minute sp ter stand er vor Huckleberry Finn, der mit seiner toten Katze beim Holzschuppen wartete.
Nach einer halben Stunde schlichen sie über den Hügel des alten Friedhofs. Gras und Unkraut überwucherten Gr ber und Wege. Grabsteine gab es hier nicht. Wurmstichige, schwere, oben abgerundete Bretter schwankten im Wind hin und her. Die Aufschrift konnte man nicht mal mehr bei Tageslicht lesen.
Die beiden Jungen sprachen kaum. Der leise Wind chzte in den B umen, so dass der unheimliche Ort sie sehr bedrückte. Bald fanden sie den frischen Grabhügel, und sie versteckten sich nur wenige Schritte davon entfernt, hinter drei gro en Ulmen. Toms Angst steigerte sich mehr und mehr. Um sich Mut zu machen, begann er ein Gespr ch.
"Du, Hucky, glaubst du, die Toten haben was dagegen, dass wir hier sind?"
"Das wüsste ich selber gern", erwiderte Huck. "Furchtbar feierlich hier, was?"
"Meinst du, Hoss Williams kann uns h ren?" fragte Tom und packte seinen Freund am Arm.
"Klar h rt er uns, oder wenigstens sein Geist!"
Die Unterhaltung geriet ins Stocken. Pl tzlich zischte Tom: "Psst!"
"Mein Gott, Tom, sie kommen! Jetzt kommen sie! Was sollen wir tun?"
"Keine Ahnung… Meinst du, sie sehen uns?"
"Klar! Die k nnen im Dunkeln sehen wie die Katzen. Ach, w re ich blo nicht hergekommen!"
"Ach was! Wir machen ja nichts B ses. Wenn wir stillhalten, dann bemerken sie uns vielleicht gar nicht." Zitternd sa en die Jungen beieinander und hielten die K pfe zusammen. Ihre Kehlen waren wie zugeschnürt und ihre Herzen klopften zum Zerspringen. Aus der Dunkelheit tauchten drei Gestalten auf.
Huckleberry schauderte. "Es sind Teufel!" flüsterte er z hneklappernd. "Drei Stück auf einmal. Mein Gott, Tom, kannst du beten?"
"Ich versuche es. Aber ich glaube nicht, dass sie uns was tun. Lieber Gott, mach mich fromm, dass…", begann Tom zu beten.
"Psst!" flüsterte Huck. "Es sind Menschen. Ich hab die Stimme vom alten Muff Potter erkannt. Er ist besoffen, der alte Penner!"
"Jetzt halten sie an! Sie suchen etwas. Wei t du was, Huck, die zweite Stimme geh rt Indianer-Joe."
"Das Halbblut? Da h tte ich es ja noch lieber mit echten Teufeln zu tun! Was die hier wohl suchen?"
Als die drei M nner die Grabstelle von Hoss Williams erreicht hatten, h rten die Jungen auf zu flüstern. Dann erkannten sie in dem dritten Mann das Gesicht von Doktor Robinson.
Potter und Indianer-Joe zogen eine Karre, auf dem ein Strick und ein paar Schaufeln lagen. Sie begannen, das Grab zu ffnen. Der Doktor stellte die Laterne ab und lehnte sich mit dem Rücken an die Ulmen, dass die beiden Jungen ihn h tten berühren k nnen.
"Beeilt euch. Der Mond kann jeden Moment herauskommen!" sagte der Doktor leise.
Schon wenig sp ter hatten die beiden M nner den Sarg nach oben gehoben, stemmten mit ihren Spaten den Deckel auf und holten die Leiche heraus. In diesem Moment trat der Mond hinter den Wolken hervor und beleuchtete die gespenstische Szene. Sein bleiches Licht fiel genau auf den toten Hoss.
Potter und Indianer-Joe banden die Leiche auf den Karren und deckten sie mit einem Tuch zu. Potter schnitt mit seinem Klappmesser den Strick ab. Zum Doktor gewandt, brummte er: "So, das w re geschafft, Knochens ger. Wenn du nicht willst, dass die Leiche hier liegen bleibt, dann rück noch einen Fünfer raus!"
"Genau", best tigte Indianer-Joe.
Der Doktor sah die beiden erstaunt an. Sie hatten ihren Lohn doch schon im Voraus erhalten. Er erhob sich beunruhigt, w hrend Indianer-Joe sich dem Arzt drohend n herte.
"Es ist schon fünf Jahre her, als ich eines Nachts bei euch um Essen gefragt habe. Du hast mich fortgejagt wie einen r udigen Hund. Als ich schwor, dass ich mit dir abrechnen würde, da hat mich dein Vater ins Gef ngnis werfen lassen. Glaubst du im Ernst, ich h tte das vergessen?" Indianer-Joe hielt dem Doktor die Faust vors Gesicht, doch dieser schlug zu und streckte den Angreifer blitzschnell zu Boden.
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