德语故事:Rudis Seefahrt
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来源:网络
2021-03-15 01:36
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语故事:Rudis Seefahrt
Vor vielen Jahren, als man noch mit Segelschiffen die Weltmeere bereiste um
neue Länder zu entdecken, trug sich folgende Geschichte zu. In einem abgelegenen
Waldstück, mitten im Harz, lebte Rudi Maus.
Er war das jüngste von neun Kindern und wuchs gut behütet von seinen Eltern
in seiner kleinen Welt auf. Seine Eltern lehrten ihn alles, was man so in einem
Mäuseleben wissen muss: Löcher graben, leckere Beeren finden, vor der Katze
verstecken und auch, sich bei Nacht vor der lautlosen Eule in Acht zu
nehmen.
Kurzum, er verlebte eine erfüllte und lehrreiche Kindheit. Eines Tages, er
hatte gerade einen Ausflug mit seinen Eltern und Geschwistern gemacht, kamen sie
auf dem Rückweg zu ihrem Nest an einen Bach.
Das heißt, gestern war es wohl noch ein Bach, jetzt hatte er sich durch das
Gewitter von heute morgen in einen reißenden Strom verwandelt. Nach einigem
Suchen fanden seine Eltern einen Ast, der über den Bach reichte. Sein Vater
überlegte, ob man es mit den Kindern wagen könnte und seine Geschwister ärgerten
ihn, um ihm Angst zu machen, da er ja der Jüngste war. "Ha, ich und Angst",
dachte Rudi. "Ihr seid ja nur ein paar Minuten älter", rief er ihnen zu. "Seht
mal, ich zeige euch, wie man das macht." Ehe ihn seine Eltern aufhalten konnten,
sprang er auf den Ast.
Dieser war aber so glitschig, dass er sofort das Gleichgewicht verlor und
in den tosenden Bach fiel. Seine Eltern und Geschwister liefen aufgeregt am Ufer
entlang, aber sie konnten ihm auch nicht mehr helfen. Immer weiter riss ihn der
Strom. Bald wusste er nicht mehr, wo oben und unten war. Ihm blieb schon die
Luft weg und in panischer Angst begann er um sich zu schlagen, da spürte er
etwas Festes.
Er krallte sich so fest er nur konnte an dieses Etwas, und das war seine
Rettung. Als er kurz darauf in ruhigerem Wasser trieb, konnte er sich sein Boot
etwas genauer ansehen. Es war ein alter Baumstamm, der wohl auch bei dem
Gewitter in den Bach gefallen war. Vorsichtig kroch er jetzt ganz auf den Stamm
und schlief dort völlig erschöpft ein. Als er aufwachte, war es schon tiefe
Nacht. Der Mond schien hell und die Sterne blinzelten ihm zu. Ganz still war es
um ihn herum. Traurig dachte er an seine Familie und das warme Nest. Eine dicke
Träne rann ihm über die Wange.
Als es hell wurde, sah er, dass er sich schon mitten auf einem großen Fluss
befand. Der Fluss wälzte sich langsam dahin und als er einmal in die Nähe des
Ufers kam, schwamm er an Land. Nachdem er sein Fell getrocknet hatte, wollte er
gerade das Land erkunden, als eine dicke Ratte direkt vor ihm auftauchte. Nur
mit knappem Vorsprung konnte er sich gerade noch in ein Mauseloch retten. Die
Bewohner waren allerdings nicht sehr freundlich und sie duldeten ihn gerade so
lange, bis die Gefahr vorüber war. Und so ging es weiter! Überall wo er
anklopfte wurde er abgewiesen.
Es dunkelte schon und da er immer noch keine Bleibe gefunden hatte, schlich
er traurig am Ufer des Flusses entlang. Als er ein Lagerfeuer sah, steuerte er
direkt darauf zu. Am Feuer saß ein alter einäugiger Mäuserich. Zuerst wollte er
Rudi verjagen, aber als er sah, dass dieser am ganzen Leibe vor Kälte und
Traurigkeit zitterte, ließ er ihn doch an sein Feuer. Rudi kuschelte sich an das
Feuer und erzählte ihm seine Geschichte. Nach und nach taute auch der alte
Mäuserich auf. Er war Norddeutscher und lange zur See gefahren.
Der alte Seemann berichtete Rudi von fremden Ländern, großen Segelschiffen
und gefährlichen Seeabenteuern. Bei einem Kampf mit echten Piraten hatte er auch
sein Auge verloren. Eine Geschichte interessierte Rudi ganz besonders, die
Geschichte von der Hafenstadt Hamburg. Hamburg sollte an dem Fluss liegen, auf
dem er gekommen war und vom Hamburger Hafen aus ging es in die weite Welt. In
dieser Nacht konnte Rudi kaum schlafen.
Er träumte von riesigen Seeungeheuern und gefährlichen Piraten. Am anderen
Morgen verabschiedete sich Rudi von dem alten Seemann und lief flussabwärts. Er
hatte beschlossen zur See zu fahren. Als er mehrere Stunden gelaufen war, wurde
er müde. "So, komme ich nie nach Hamburg", dachte er laut vor sich hin und
beschloss sofort per Schiff weiterzureisen. Rudi setzte sich auf eine Sandbank
und wartete. Nach einigem Warten schwamm ein geeignetes Stück Treibholz vorbei.
Mutig stürzte er sich in die Fluten und schwamm zu dem Holz. Mit letzter Kraft
schwang er sich auf sein Schiff. "Heih, ich bin jetzt ein richtiger Kapitän",
rief er. " Wenn meine Geschwister mich bloß so sehen könnten." Stolz steuerte er
sein Schiff an Feldern, Wäldern und Dörfern vorbei, immer in Richtung Hamburg.
Nachts lag er auf dem Rücken, bewunderte den Sternenhimmel und träumte von der
Seefahrt. Nach drei Tagen erreichte er eine große Stadt.
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