德语童话小故事:Kinderschnack
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来源:网络
2021-01-28 01:52
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语童话小故事:Kinderschnack
Drinnen bei dem reichen Kaufmann war eine Kindergesellschaft, reicher Leute
Kinder und vornehmer Leute Kinder; der Kaufmann war ein gelehrter Mann, er hatte
einst das Studentenexamen gemacht, dazu hatte ihn sein ehrlicher Vater
angehalten, der von Anfang an nur Viehhändler gewesen wahr, aber ehrlich und
betriebsam; der Handel hatte Geld gebracht, und die Gelder hatte der Kaufmann zu
mehren gewußt, Klug war er, und Herz hatte er auch, aber von seinem Herzen wurde
weniger gesprochen als von seinem vielen Geld. Bei dem Kaufmann gingen vornehmen
Leute ein und aus, wohl Leute von Geblüt, wie es heißt, als von Geist, auch
Leute, die beides hatten oder keines von beiden. Diesmal war eine
Kindergesellschaft dort und Kindergeschwätz, und Kinder sprechen frei von der
Leber weg. Unter anderem war dort ein wunderschönes kleines Mädchen, aber die
Kleine war ganz entsetzlich stolz, das hatten die Dienstleute in sie geküßt,
nicht die Eltern, denn dazu waren die gar zu vernünftige Leute, ihr Vater war
Kammerjunker, und das ist was gar Großes, das wußte sie. "Ich bin ein
Kammerkind!" sagte sie. Sie hätte nun ebensogut ein Kellerkind sein können,
jeder kann selber dafür gleich viel; und dann erzählte sie den anderen Kindern,
daß sie "geboren" sei, und sagte, wenn man nicht geboren sei, könne man nichts
werden; das nütze einem nichts, daß man lesen und fleißig sein wolle; wenn man
nicht "geboren" sei, könne man nichts werden. "Und diejenigen, deren Namen mit
"sen" endigen", sagte sie, "aus denen kann nun ganz und gar nichts werden! Man
muß die Arme in die Seite stemmen und sie recht weit fern von sich halten, diese
'sen! 'sen!" Und dabei stemmte sie ihre wunderschönen kleinen Arme in die Seite
und machte den Ellenbogen ganz spitz, um zu zeigen, wie man es machen sollte;
und die Ärmchen waren gar niedlich. Es war ein recht süßes Mädchen. Doch die
kleine Tochter des Kaufmanns wurde bei dieser Rede gar zornig; ihr Vater hieß
Petersen, und von dem Namen wußte sie, daß er auf "sen" endigte, und deshalb
sagte sie so stolz, wie sie konnte: "Aber mein Vater kann für hundert Taler
Bonbons kaufen und sie unter die Kinder werfen! Kann dein Vater das?" "Nein,
aber mein Vater", sagte das Töchterlein eines Schriftstellers, "kann deinen
Vater und deinen Vater und alle Väter in die Zeitung setzen! Alle Menschen
fürchten ihn, sagt meine Mutter, denn mein Vater ist es, der in der Zeitung
regiert!" Und das Töchterlein schaute gar stolz dabei aus, als wenn es eine
wirkliche Prinzessin wäre, die stolz ausschauen muß. Aber draußen vor der nur
angelehnten Tür stand ein armer Knabe und blickte durch die Türspalte. Er war so
gering, daß er nicht einmal mit in die Stube hinein durfte. Er hatte der Köchin
den Bratspieß gedreht, und die hatte ihm nun erlaubt, hinter der Tür zu stehen
und zu den geputzten Kindern, die sich einen vergnügten Tag machten,
hineinzublicken, und das war für ihn recht viel. "Wer doch einer von ihnen
wäre!" dachte er, und dabei hörte er, was gesprochen wurde, und das war nun
freilich so, um recht mißmutig zu werden. Nicht einen Pfennig besaßen die Eltern
zu Hause, den sie hätten zurücklegen können, um dafür eine Zeitung zu halten,
geschweige denn eine solche zu schreiben, mitnichten! Und nun noch das
Allerschlimmste: seines Vaters Name und also auch der seinige endigte ganz und
gar auf "sen", aus ihm konnte denn somit auch ganz und gar nichts werden. Das
war zu traurig! Doch geboren war er, schien es ihm, so recht ordentlich geboren,
das konnte doch unmöglich anders sein. Das war nun an diesem Abend. Seitdem
verstrichen viele Jahre, und währenddessen werden Kinder zu erwachsenen
Menschen. In der Stadt stand ein prächtiges Haus, es war angefüllt mit lauter
schönen Sachen und Schätzen, die Leute wollten es sehen, selbst Leute, die
außerhalb der Stadt wohnten, kamen in die Stadt, um es zu sehen. Wer von den
Kindern, von denen wir erzählt haben, mochte wohl jetzt dieses Haus das seinige
nennen? Ja, das zu erraten, ist natürlich sehr leicht! Nein, nein, es ist doch
nicht so sehr leicht. Das Haus gehörte dem kleinen, armen Knaben, der an jenem
Abend hinter der Tür gestanden hatte; aus ihm wurde doch etwas, obgleich sein
Name auf "sen" endigte – Thorwaldsen.
Und die drei anderen Kinder? Die Kinder des Blutes, des Geldes und des
Geisteshochmutes, ja, eins hat dem anderen nichts vorzuwerfen, sie sind gleiche
Kinder – aus ihnen wurde alles Gute, die Natur hatte sie gut ausgestattet; was
sie damals gedacht und gesprochen hatten, war eben nur Kinderschnack.
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