德语小说阅读:沙皇的信使(6)
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来源:网络
2020-12-18 02:12
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:沙皇的信使(6)
Hier in Nishny-Nowgorod endete der Schienenweg nach Osten. Ab jetzt musste Michael Strogoff auf langsamere und damit auch gef hrlichere Verkehrsmittel ausweichen. Am Hafen erfuhr er, dass sein Wolgadampfer erst am n chsten Tag um zw lf Uhr ablegen würde.
Diese lange Wartezeit war für einen Mann mit einer solch eiligen und wichtigen Mission nur schwer zu ertragen. Jedoch war ihm bewusst, dass kein anderes Fahrzeug ihn schneller bef rdern würde.
Michael Strogoff schlenderte vom Hafen wieder in die Stadt, um sich ein Quartier für die Nacht zu suchen. Dieses Unterfangen war zu diesem Zeitpunkt nicht leicht, weil aufgrund der Handelsmesse gut zehnmal mehr Menschen in Nishny-Nowgorod waren, als üblich.
Obwohl es schon Abend war, dr ngten sich die Kaufleute in den Gassen. Doch unser Kurier, vom Hunger getrieben, fand ein Wirtshaus, indem sogar noch ein schlichtes Zimmer für ihn frei war. Nach einem gefüllten Entenbraten mit Gerstenbrot und Sauermilch, stand er auf. Allerdings begab er sich nicht in sein Bett, wie man nach einer zehnstündigen Zugfahrt annehmen mochte, sondern streifte kreuz und quer durch die Stadt.
Warum tat er das? Ihm ging das junge M dchen, das er aufgrund ihres Aussehens für eine Livl nderin hielt, nicht aus dem Kopf. Er fürchtete, ihr k nne in dieser übervollen Stadt bei all dem Gesindel etwas zusto en. Noch mehr besch ftigte ihn die Frage, was das M dchen nach Irkutsk trieb. Es war ein Unterfangen, dass sie niemals schaffen würde. Hinter dem Ural tobte der Krieg. Davon musste sie doch geh rt haben. Aber sie schien das überhaupt nicht zu interessieren.
Michael Strogoff war lange gelaufen und da die Nacht hereingebrochen war, beschloss er, seine Herberge aufzusuchen.
Als er am Morgen des 17. Juli auf seiner harten Pritsche erwachte, lagen noch fünf Stunden Wartezeit vor ihm, bis der Dampfer Richtung Perm abfuhr. Wie sollte er diesen Vormittag anders totschlagen, als wieder ziellos durch die Stadt zu laufen. Er zog sich an, versteckte seinen Brief mit dem Siegel des Zaren in die dafür eingen hte Innentasche im Futter seines Unterrocks, bezahlte und verlie die Herberge.
Nachdem er auf dem Schifffahrtsbüro noch einmal nachgefragt hatte, ob der Wolgadampfer "Kaukasus" auch planm ig abfahren würde, begab er sich zum Messegel nde. Es lag ein Stückchen au erhalb der Stadt. W hrend der Messe hatte der Generalgouverneur von Nishny-Nowgorod seinen Sitz im Sommerpalast, der sich auf dem Messegel nde befand.
Auf dem Platz standen für jeden Gewerbezweig zahlreiche "Budend rfer". Der Andrang nahm mit jeder Stunde mehr zu, sodass sich die Besucher bald nur noch durch die Stra en schoben. Ein unentwirrbarer Riesenkn uel aus Europ ern und Asiaten diskutierte, stritt und feilschte.
Die freien Pl tze zwischen den Budend rfern waren das Reich der Künstler, Schausteller, Seilt nzer und Akrobaten. Zigeuner lasen jeden Vorübergehenden aus der Hand oder führten T nze auf. In diesem kunterbunten Gemisch der Nationen und Kulturen befand sich jedoch nicht nur unser Michael Strogoff, sondern auch die beiden Reporter Harry Blount und Alcide Jolivet.
Sie nutzten die Pause, bis zur Weiterreise mit der "Kaukasus", um ihren Lesern einen m glichst lebensnahen Einblick in diese berühmte Messe zu geben.
Alcide Jolivet, der geborene Optimist, der auch noch per Zufall ein bequemes Bett und eine reich gedeckte Tafel gefunden hatte, füllte sein Notizbuch mit positiven Kommentaren über die gro artige Stadt Nishny-Nowgorod.
Harry Blount hingegen hatte die Nacht im Freien verbringen müssen. Kein Wunder, dass seine Aufzeichnungen ungef hr das Gegenteil von denen seines franz sischen Kollegen enthielten.
Michael Strogoff, der immer etwas genauer hinsah, als alle anderen, hatte eine interessante Entdeckung gemacht. Auf dem Messeplatz, auf dem es normalerweise von Soldaten nur so wimmelte, war kein einziger auszumachen. Offensichtlich waren sie in Alarmbereitschaft und es herrschte Ausgangssperre.
Noch w hrend er darüber nachdachte, sickerte das Gerücht hindurch, dass der Polizeipr fekt soeben zum Generalgouverneur gerufen worden war. Der Anlass sei eine wichtige Depesche aus Moskau.
Michael Strogoff lauschte allen Gespr chen aufmerksam und bald schrie Einer: "Die wollen die Messe schlie en!"
"Die Tartaren stehen vor Tomsk", rief ein Zweiter.
"Da kommt der Pr fekt", schallte es pl tzlich von allen Seiten.
Lautlose Stille trat ein. Alle hatten begriffen, dass eine wichtige Entscheidung bekannt gemacht werden sollte. Eine Eskorte von Kosaken bahnte ihrem Pr fekten den Weg zur Mitte des Platzes. Dort stelle er sich auf, ffnete ein Dokument und verlas:
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