德语小说阅读:金银岛(1)
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2020-12-11 02:42
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语小说阅读:金银岛(1)
Ich m chte euch die Geschichte der Schatzinsel erz hlen, auf der sich noch jetzt ungehobene Sch tze befinden. Aus diesem Grund werde ich ihre Lage verschweigen.
Beginnen m chte ich aber mit der Zeit, als mein Vater das Gasthaus Zum Admiral Benbow' bewirtschaftete und ein alter sonnengebr unter Seemann mit einem S belhieb quer über die Wange sein Quartier zum ersten Mal unter unserem Dach aufschlug. Schon am ersten Tag sang er das Seemannslied:
"Fünfzehn Mann auf des toten Manns Kiste,
jo-ho, jo-ho - und ' ne Buddel voll Rum!",
das auch sp ter noch oft aus seinem Munde erklang.
Unser Gasthaus gefiel ihm, da nicht viele Leute herkamen und er vom Hügel aus das Meer beobachten konnte. Er trug zwar sch bige Kleider, aber bezahlte sofort mit 2 oder 3 Goldstücken und sein Auftreten war das eines Menschen, der Gehorsam gewohnt ist. War er vielleicht ein alter Steuermann oder Kapit n, der nicht erkannt werden wollte?
Der Alte, den ich fortan bei mir Kapit n nannte, war meist schweigsam und beobachtete mit seinem Fernrohr das Meer. Ich sollte ihn alarmieren, wenn ein Matrose mit nur einem Bein auftaucht.
Wenn er am Abend zu viel Rum getrunken hatte, sang er laut seine verrückten, wilden Seemannslieder, und alle G ste hatten Angst vor ihm. Am meisten fürchteten sie aber seine schrecklichen Erz hlungen vom H ngen und Ertrinken, von fürchterlichen Stürmen auf dem Meer und von der Seer uberinsel Tortuga. Welch interessantes, abenteuerliches Leben er geführt haben musste!
Woche für Woche, Monat für Monat blieb er in unserem Haus.
Als mein Vater sehr krank wurde, kam oft unser Arzt Doktor Livesey, der gleichzeitig der Richter war, zu uns. Er hatte ein sehr angenehmes Wesen und stand rein u erlich mit seiner gepflegten Kleidung und seiner gepuderten schneewei en Perücke im krassen Gegensatz zum Kapit n.
Als dieser mit dem Doktor einen Streit beginnen wollte, stellte der sich mutig gegen ihn, ohne einen Funken von Angst zu zeigen. Er machte dem alten Seeb ren klar, dass er ihn im Auge behalten werde.
Nicht lange danach kam es zu einem ersten geheimnisvollen Vorfall.
Wir hatten einen bitterkalten Winter mit schweren Stürmen. Da es meinem Vater immer schlechter ging, mussten sich meine Mutter und ich allein um die Wirtschaft kümmern.
An einem dieser frostigen Tage war der Kapit n sehr früh aufgestanden und zum Strand gegangen. Ich war in der Gaststube und deckte schon den Tisch für ihn, als ein Mann herein kam, den ich noch nie vorher gesehen hatte. Er war ein blasser, aufgeschwemmter Kerl, dem zwei Finger an der linken Hand fehlten, und er trug ein Entermesser.
Er wollte ein Glas Rum trinken und winkte mich an seinen Tisch. Mit lauernder Stimme fragte er mich, ob der gedeckte Frühstückstisch für seinen Maat Bill sei. Als ich ihm sagte, dass ich diesen Maat nicht kenne, antwortete er, dass man diesen auch Kapit n nennen kann, und seine Beschreibung traf genau auf unseren Gast zu. Ich erz hlte ihm, dass dieser spazieren gegangen ist und zeigte ihm den Weg zu den Felsen. Er wartete aber in der Gaststube, und auch ich durfte nicht nach drau en gehen.
Endlich kam der Kapit n zurück und trat ein. "Bill", sagte der Fremde. Der Kapit n drehte sich auf dem Absatz um und stand uns mit kreidebleichem Gesicht gegenüber. Er sah aus wie ein Mensch, der einen Geist oder den Teufel oder etwas noch Schlimmeres erblickt.
"Komm, Bill, du kennst mich doch", sagte der Fremde. "Du erinnerst dich doch sicher an deinen alten Schiffskameraden?" Der Kapit n schnappte nach Luft. "Schwarzer Hund!", sagte er. "Wer sonst?", entgegnete der andere und sprach von ihrer gemeinsamen Zeit.
Schlie lich setzten sie sich an den Tisch, und ich lauschte gespannt, ob ich etwas von ihrem Gespr ch verstehen k nnte. Als ihre Stimmen lauter wurden, h rte ich einige Worte des Kapit ns. "Nein, nein, nein, nein - und jetzt Schluss damit!", schrie er einmal, und dann: "Wenn es zum H ngen kommt, dann sollen alle h ngen, sage ich!"
Dann folgten pl tzlich Flüche und andere Ger usche, Stühle und Tische krachten übereinander, Stahl klirrte, und dann erscholl ein lauter Schmerzensschrei. Im n chsten Augenblick sah ich den schwarzen Hund in voller Flucht und den Kapit n dicht hinter ihm. Beide hatten die Messer gezogen, und dem Flüchtenden tropfte Blut von der linken Schulter. Schlie lich verschwand er mit nicht geahnter Schnelligkeit hinter dem Hügel.
Kurz darauf brach der Kapit n in der Gaststube zusammen. Sein Gesicht hatte eine entsetzliche Farbe, sein Atem ging schwer und seine Augen waren geschlossen. Zum Glück kam gerade in diesem Moment Doktor Livesey zur Tür herein. Er stellte fest, dass der Kapit n einen Schlaganfall hatte, versorgte ihn, und wir brachten ihn ins Bett. Als ich gegen Mittag mit frischen Getr nken und Medizin zu ihm kam, schimpfte er auf den Doktor, der ihm den Rum verboten hatte, und fluchte vor sich hin.
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