德语小说阅读:希腊人的传说(21)
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2020-07-02 02:56
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语小说阅读:希腊人的传说(21)
Nach zahlreichen Abenteuern warfen die Argonauten [1] ihre Anker vor dem Lande Bithynien [2] aus. Dort herrschte K nig Phineus, und er war von einem gro en übel heimgesucht.
Apollon [3] hatte ihm die Gabe der Weissagung verliehen, doch der K nig hatte sie missbraucht. So war er im hohen Alter mit Blindheit geschlagen und die Harpyien [4] lie en ihm bei jeder Speise keine Ruhe. Diese Ungeheuer raubten, was sie konnten. Und sie besudelten die Speisen derart, dass man sie nicht mehr anfassen konnte. Auch war es niemandem m glich, sich diesen übel riechenden Speisen zu n hern.
Doch Phineus hatte ein tr stenden Spruch vom Orakel des Zeus [5] erhalten, der da lautete: "Wenn die S hne des Boreas mit den griechischen Schiffsleuten kommen, sollst du wieder Speise genie en k nnen."
Als dann die erste Nachricht von der Ankunft eines Griechenschiffes kam, verlie der abgemagerte Greis mit zittrigen Armen und Beinen sein Gemach. Es schwindelte ihm vor den Augen, und ein Stab stützte seine schwankenden Tritte.
Mühsam trat Phineus vor die Argonauten und sank ersch pft zu Boden. Diese umringten den unglücklichen Greis und wunderten sich über seine j mmerliche Gestalt. Phineus aber flehte sie an: "Oh ihr Helden, wenn ihr wirklich zur Erfüllung der Weissagung gekommen seid, so helft mir. Die Racheg ttinnen haben mir mein Augenlicht genommen und die Harpyien entziehen mir jede Speise. Helft einem Verwandten von euch, denn einst war Kleopatra meine Gattin. Sie hatte zwei junge Brüder, die S hne des Boreas. Diese jungen M nner müssten doch unter euch sein."
Da warf sich ein Sohn des Boreas dem greisen K nig in die Arme. Er versprach, zusammen mit seinem Bruder die Qual der Harpyien zu beenden. Sogleich bereiteten sie dem Phineus ein gro es Mahl.
Kaum hatte der K nig die Speisen angerührt, als die Harpyien wie ein Sturm aus den Wolken herabstürzten. Die Helden versuchten sie mit lautem Geschrei zu vertreiben, aber die Harpyien lie en nicht ab, bis sie alles aufgezehrt hatten. Dann schwangen sie sich wieder in die Lüfte.
Die beiden S hne des Boreas machten sich nun daran, sie mit gezücktem Schwert zu verfolgen. Dazu gab Zeus ihnen Flügel und unermüdliche Kraft, die sie wohl auch brauchen konnten. Denn die Harpyien kamen in ihrem Fluge dem schnellsten Winde gleich. Unermüdlich folgten die beiden Boreaden den r uberischen Ungeheuern und glaubten sie schon mit dem Schwert vernichten zu k nnen.
Da schickte Zeus eine Botin, und sie sprach zu den geflügelten Helden: "Es ist nicht erlaubt, die Harpyien mit dem Schwerte zu f llen, denn sie sind die Jagdhunde des Zeus. Doch schw re ich euch den gro en G ttereid, dass die Harpyien K nig Phineus nicht mehr aufsuchen werden." Damit gaben sich die Boreaden zufrieden und kehrten zurück.
Unterdessen pflegten die Argonauten den Leib des greisen K nigs, und . sie bereiteten ihm ein fürstliches Mahl, und er verzehrte gierig die reinen und reichlichen Speisen. Nach dieser Wohltat folgte auch schon bald eine gro e Freude, als sich die Boreaden wieder einfanden und den erl senden G ttereid verkündeten.
Erkl rungen:
[1] Die Argonauten sind eine Gruppe von griechischen Helden. Unter der Leitung von Iason stechen sie mit dem Schiff namens Argo in See und erleben zahlreiche Abenteuer.
[2] Bithynien ist eine Landschaft in Kleinasien, die an der Ostseite des Marmarameeres beginnt. Dieses Meer ist die Verbindung zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer.
[3] Apollon, ein Sohn von Zeus, ist der Gott der Weissagung. Sein berühmtestes Orakel stand im griechischen Delphi.
[4] Harpyien sind h ssliche Riesenv gel mit Frauenk pfen. Ursprünglich wurden sie aber als sch ne, geflügelte G ttinnen dargestellt.
[5] Zeus ist der oberste Gott der Griechen, der Vater der G tterfamilie.
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