德语故事:Die Tränenhexe
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来源:网络
2020-06-18 01:42
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语故事:Die Tränenhexe
1. Eine braune Brühe und ein himmelblauer Teppich "Hm, was brauche ich denn
noch?", überlegte Kiki und überprüfte die Zutaten, die sie schon bereitgestellt
hatte: Eine Flasche gammeliges Ketchup, den Rest der grünen Soße vom
Mittagessen, eine Handvoll Schlamm und einige tote Kellerasseln, die sie im
Keller aufgesammelt hatte. Besonders die letzte Zutat hatte ihr schon ein wenig
Überwindung gekostet.
Doch für eine erfolgreiche Hexe ist ein richtig guter Zaubertrank nun
einmal sehr wichtig! Da reicht es einfach nicht, wenn man die Zaubersprüche
auswendig kann. "Na ja, das muss genügen!" entschied Kiki nun dennoch mit einem
Schulterzucken. Sie hatte einfach keine Lust, erneut in den düsteren Keller zu
gehen und auch noch nach Spinnen zu sehen. Brrr. Dagegen waren Kellerasseln
richtig niedlich... Also nahm sie den Putzeimer und füllte alles nacheinander
hinein. Die Kellerasseln zuletzt.
Dann rührte sie mit Mamas Kochlöffel um. Erst war der Brei noch schön
Ketchuprot gewesen. Doch als sich alles vermischt hatte, war der Zaubertrank nur
noch matschbraun. Und er roch etwas unangenehm. Aber das musste so sein! Ein
richtiger Zaubertrank musste ein bisschen stinken, da war sich Kiki sicher. Da
fiel ihr gerade noch ein, dass etwas Wichtiges fehlte. Ein richtiger Zaubertrank
muss doch auch blubbern und brodeln! Da Kiki sich nicht getraut hatte, das
geheimnisvolle Gebräu auf dem Herd zuzubereiten- denn was die Sauberkeit in der
Küche anging, war ihre Mama sehr empfindlich- hatte sie sich etwas ausgedacht.
So griff sie zu einer Flasche Sprudel, die sie einfach in die braune Brühe
kippte.
Dann nahm sie den Eimer in beide Hände und schüttelte ihn ein wenig. Und
tatsächlich! Dank der Kohlensäure blubberte und brodelte die Pampe tatsächlich.
Zwar nicht so toll, wie sie es sich von einem perfekten Zaubertrank erhofft
hatte, aber es würde schon genügen. Doch dann schüttelte sie den Trank doch noch
ein bisschen mehr. Schaden konnte das nichts! Da schwappte der Eimer über und
die trübe, muffige Flüssigkeit ergoss sich über den Teppich. Über den nagelneuen
himmelblauen Teppich! "Oh, oh," stöhnte Kiki auf. Schnell patschte sie die
Zimmertür zu.
Denn ihre Mutter saß nur zwei Zimmer weiter an ihrem Schreibtisch- wie
immer- und von dieser Schweinerei durfte sie auf gar keinen Fall etwas
mitbekommen! Kurzerhand nahm Kiki ein paar T- Shirts aus dem Wäschekorb und
versuchte damit den Fleck zu bedecken und die Pampe ein wenig aufzusaugen. Durch
das Mineralwasser war das Gebräu aber so flüssig geworden, dass es sich immer
mehr auf den Boden ausbreite. Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen starrte
Kiki auf die trübe Flüssigkeit, die langsam unter den Rändern des T-Shirt-
Berges hervorkroch. "Kiki!" hörte sie plötzlich ihre Mutter rufen. Und da
öffnete sich auch schon die Zimmertüre. Kiki erwachte aus ihrer Schreckensstarre
und stellte sich so vor dem Fleck auf, dass ihre Mutter nicht sehen konnte, was
Kiki angestellt hatte.
Sie hatte Arme fest vor dem Bauch verschränkt und grinste ihre Mutter sehr
übertrieben freundlich an. Es sah aus, als sei ihr Lächeln auf den Lippen
festgefroren. "Kiki," wiederholte ihre Mutter und sah dabei auf einen Stapel
Akten in ihren Händen. "Bring dann mal die Küche in Ordnung und sauge eben durch
das Wohnzimmer. Ich werde einfach nicht fertig mit der Arbeit. Und heute Abend
kommt Tante Lisa, das muss es ordentlich aussehen. Ach, dein Zimmer räumst du
natürlich auch noch auf, da sieht es schließlich immer aus wie nach einem
Erdbeben. Und die Hausaufgaben nicht vergessen! Ich schaue sie mir heute Abend
an!" "Ja, sicher! Gerne!" entgegnete Kiki, wie aus der Pistole geschossen. Noch
immer lächelte sie als wollte sie dafür einen Preis gewinnen. In diesem Moment
blickte die Mutter verwundert von ihren Papieren auf. "Gern?" wiederholte sie
erstaunt und runzelte ungläubig die Stirn. Sie war es schließlich gewohnt, Tag
für Tag mit ihrer Tochter über die häuslichen Verpflichtungen zu streiten. Kiki
grinste noch breiter und nickte dabei so heftig mit ihrem Kopf, dass dieser
beinahe vom Hals herunter fiel. "Na dann," strahlte ihre Mutter zurück und griff
schon wieder zum Türgriff. "Danke!" Erleichtert holte Kiki Luft. "Bit..." setzte
sie an.
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