德语圣诞小故事:Unfall am Weihnachtsabend
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来源:网络
2020-06-12 00:12
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语圣诞小故事:Unfall am Weihnachtsabend
Ein gewaltiger Knall hallte durch die Stille der nächtlichen Berge. Als
Herlind Breitenschlag in den Garten der einsamen Berghütte eilte, um der Sache
auf den Grund zu gehen, glaubte sie, ihren Augen nicht trauen zu können. Acht
Rentiere, hilflos verwickelt in Zaumzeug, zuckten verzweifelt mit Beinen und
Geweihen. Der Schlitten, vor den sie gespannt waren, lag auf der Seite.
Herlind war eine Frau der Tat und so hielt sie alles Erstaunen nicht davon
ab, umgehend etwas zu unternehmen. Sie näherte sich den Tieren, beruhigte sie
mit leisen Worten und zurrte hier und dort. Während sie Schnallen und
Verschlüsse öffnete, tauchte an ihrer Seite eine Gestalt auf, die, ohne große
Worte zu machen, mit ihr gemeinsam tat, was getan werden musste, bis das letzte
Tier befreit war.
"Tausend Dank!" Eine schlanke Hand streckte sich Herlind entgegen. "Sinter
ist mein Name, Isabell Sinter!"
Herlind schüttelte die Hand und stellte sich ihrerseits vor.
"Verdammt!", dröhnte eine Stimme hinter ihr. "Wieso sind die blöden Viecher
ausgeschirrt?"
Herlind fuhr herum. Vor ihr stand ein großer, dicker Mann in rotem Mantel.
Er trug einen weißen Bart in der Hand. Er war nass und schmutzig und sein Ton
missfiel Herlind.
"Ich war so frei!", versetzte sie säuerlich. "Sie hätten sich sonst
womöglich stranguliert!"
"Oho! Stranguliert, wie? Na, da habe ich es ja mit einer echten
Tierfreundin zu tun!"
"Klaus!" Die Dame neben Herlind schüttelte den Kopf. "Bitte benimm
dich!"
"Ich benehme mich, wie es mir passt, du dusselige Kuh! Die blöde Schnepfe
weiß scheinbar nicht, wen sie vor sich hat!"
"Nein, das weiß ich nicht! Sie haben nämlich vergessen, sich vorzustellen!"
Herlind war nicht in der Stimmung, sich beleidigen zu lassen.
"Na!", polterte ihr Gesprächspartner. "Dann will ich mal der Form genüge
tun. Ich bin's! Der Osterhase!" Er brach in dröhnendes Gelächter aus.
Herlind holte Luft, um den ungehobelten Menschen des Grundstücks zu
verweisen, als sie hörte, dass die Dame neben ihr leise schluchzte.
"Sie müssen entschuldigen ...", schniefte Isabell. "Mein Mann ist ... er
ist etwas missgestimmt. Und der Unfall hat ihn sehr aufgeregt!"
"Das kann man wohl sagen! Da lässt man dich einmal ans Steuer! Ein einziges
Mal ... Herrgott!"
Herlind schluckte ihre Gereiztheit hinunter und besann sich auf ihre gute
Erziehung.
"Wie wäre es, wenn wir uns alle beruhigen und erst mal hinein gehen!",
schlug sie versöhnlich vor. "Ich mache einen schönen Tee. Dann sieht die Welt
gleich anders aus!"
Im Inneren der Hütte hielt Klaus sich nicht lange mit Förmlichkeiten auf.
Er zog den roten Mantel aus, legte ihn nebst Bart über einen Stuhl und ließ sich
den Weg zur Dusche weisen. Die Damen nahmen mit dampfenden Bechern auf dem Sofa
vor dem Kamin Platz. Eine Weile blickten sie schweigend in die Flammen.
"Sie sind also seine ...", Herlind zögerte.
"Seine Frau, ja!", Isabell lächelte. "Gattin und Geschäftspartnerin. Das
überrascht Sie, nicht wahr? Die meisten Menschen kommen gar nicht auf die Idee,
dass er verheiratet sein könnte. Er hängt es auch nicht gerade an die große
Glocke. Das könnte ja Aufmerksamkeit von ihm ablenken ..."
"Ach ja, Männer", seufzte Herlind voller Verständnis.
"Dabei wäre er nichts ohne mich! Als ich damals da angefangen habe ... das
hätten Sie sehen sollen! Eine Katastrophe! Besoffene Elfen, desorientierte und
ungepflegte Rentiere. Geschenke aus dem Versandhauskatalog. Jedes Jahr Socken,
wollene Unterhosen und Bügeleisen! Kundenorientierung - ein Fremdwort! Und als
ich die Bücher das erste Mal gesehen habe - ich wäre am liebsten davongelaufen
... Aber ich bin geblieben ..."
"Seinetwegen?"
Isabell kicherte. "Oh nein, Gott bewahre! Das kam viel später. Ich war
einfach jung. Voller Enthusiasmus. Es hat mich irgendwie gepackt. Ich habe die
Herausforderung gesehen! Mir ist allerdings schnell klar geworden, dass wir in
der Form als Unternehmen nicht lange überleben können. Die Weltwirtschaft
verändert sich ..."
"Als Mittelständler hat man keine Chance!" Herlind dachte an 'Wolkenburg
Kurzwaren' und fühlte eine angenehme Woge der Erregung.
"Ja, ohne die Global-Player geht nichts mehr! Er fand das lächerlich. Aber
nur, bis ich dann den Vertrag mit Coca-Cola in der Tasche hatte. Da war er auf
einmal ganz meiner Meinung! Hat sich feiern lassen als innovativer Unternehmer.
Wenn es um die Arbeit ging, fehlte es ihm allerdings an Enthusiasmus ..."
Herlind nickte versonnen. "Ja, ich weiß, was Sie meinen. Als würde sich so
ein Workflow von alleine machen ..."
"Sie sagen es. Es war eine Herausforderung. Vor allem, wenn man nach wie
vor auf einer lächerlichen Assistentinnenstelle hockt!"
"Er hat sich nicht mal zur Geschäftsführerin gemacht? Lassen Sie mich raten
- er hat ihr Gehalt erhöht!"
"Um drei Komma fünf Prozent!" Isabell seufzte.
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