*童话故事(德文版):Yang Oerlang
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来源:网络
2020-04-19 01:04
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摘要:
*童话故事(德文版):Yang Oerlang
Die zweite Tochter des Himmelsherrn stieg einmal zur Erde hernieder und
pflegte heimlichen Verkehr mit einem sterblichen Menschen, namens Yang.
Als sie wieder zum Himmel zurückkam, gebar sie einen Sohn. Der Himmelsherr
ward sehr zornig über diese Entweihung des Himmels. Er verbannte sie auf die
Erde und deckte sie mit dem Wu-I-Berge zu. Ihr Sohn aber, Oerlang geheißen, der
Enkel des Himmelsherrn, war von Natur überaus begabt.
Als er herangewachsen war, hatte er die geheime Kunst erlernt, acht mal
neun Verwandlungen zu beherrschen. Er konnte sich unsichtbar machen oder nach
Belieben die Gestalt von Vögeln und Tieren, Gräsern und Bäumen, Schlangen und
Fischen annehmen. Auch verstand er es, das Meer auszugießen und die Berge zu
versetzen.
So kam er zum Wu-I-Berg und rettete seine Mutter. Er nahm sie auf den
Rücken und trug sie davon. Auf einer Felsplatte machten sie halt. Die Mutter
sprach: »Ich bin sehr durstig.« Oerlang stieg ins Tal hinunter, um Wasser zu
holen, und es dauerte lange, bis er wieder zurückkam. Da fand er seine Mutter
nicht mehr. Er suchte emsig, da lagen auf den Felsen ihre Haut und Knochen und
einige Blutspuren. Zu jener Zeit standen nämlich noch zehn Sonnen am Himmel, die
schienen und brannten wie Feuer. Die Himmelstochter war wohl göttlicher Natur;
aber weil sie gefallen war und sich durch die Geburt befleckt hatte, waren ihre
Zauberkräfte gebrochen.
Auch war sie so lange unter dem Berge im Dunkel gewesen, daß, als sie nun
plötzlich ans Sonnenlicht kam, sie von dem blendenden Schein verzehrt wurde. Als
Oerlang das traurige Ende seiner Mutter bedachte, da tat es ihm im Herzen wehe.
Er nahm zwei Berge auf die Schultern und verfolgte die Sonnen und drückte sie
mit den Bergen tot. Immer, wenn er eine Sonnenscheibe erdrückt hatte, hob er
wieder einen neuen Berg auf. So hatte er von den zehn Sonnen schon neun
erschlagen. Nur eine war noch übrig.
Da Oerlang sie unablässig verfolgte, versteckte sie sich in ihrer Not unter
den Blättern des Portulaks. Oerlang suchte sie vergeblich. Es war aber ein
Regenwurm in der Nähe, der verriet ihr Versteck und sagte immer: »Da ist sie! Da
ist sie!« Oerlang wollte sie eben packen, da stieg plötzlich ein Bote des
Himmels hernieder, der brachte einen Befehl des Himmelsherrn: »Himmel, Luft und
Erde bedürfen des Sonnenscheins.
Du mußt die eine Sonne übrig lassen, damit alle Geschöpfe am Leben bleiben.
Weil du aber deine Mutter gerettet hast und dich als einen guten Sohn gezeigt,
sollst du zum Gotte werden und in der höchsten Himmelshalle mein Leibwächter
sein, über Gut und Böse in der Menschenwelt wachen und Macht haben über Teufel
und Dämonen.« Als Oerlang den Befehl erhalten hatte, stieg er zum Himmel empor.
Da kam die Sonnenscheibe unter den Blättern des Portulaks wieder hervor, und aus
Dankbarkeit, weil er sie gerettet hatte, verlieh sie ihm die Gabe leichten
Wachstums und daß er sich vor dem Sonnenschein nicht zu fürchten braucht. Noch
heute sieht man unten an den Blättern ganz feine, weiße Perlchen. Das ist der
Sonnenschein, der an ihnen hängen blieb, als die Sonne sich darunter versteckt
hatte.
Den Regenwurm aber verfolgt die Sonne, wenn er sich aus der Erde
hervorwagt, und trocknet ihn aus zur Strafe für seinen Verrat.
Oerlang wird seitdem als Gott verehrt. Er hat schiefe, scharf geschnittene
Augenbrauen und ein dreizackiges, zweischneidiges Schwert in der Hand. Zwei
Diener stehen neben ihm mit einem Falken und einem Hund; denn Oerlang ist ein
großer Jäger. Der Falke ist der Götterfalke, und der Hund ist der Götterhund.
Wenn Tiere Zauberkräfte erlangen oder Dämonen Menschen bedrücken, so bändigt er
sie mit dem Falken und dem Hund.
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