德语小故事:Die drei Bergleute im Kuttenberg
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2021-01-10 00:54
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语小故事:Die drei Bergleute im Kuttenberg
In Böhmen lebten einmal drei Bergleute, die sehr fleißig und gläubig waren.
Sie arbeiteten Tag für Tag hart, um ihre Frauen und Kinder gut ernähren zu
können und gönnten sich kaum je eine Pause.
Schon früh am Morgen zogen sie aus in den Kuttenberg, um ihr Tagwerk zu
verrichten, und hatten immer drei Dinge bei sich: ein Gebetbuch, ein Licht, das
Öl für einen Tag trug, und einen Kanten trockenes Brot, das ebenfalls den Hunger
für einen Tag stillen konnte. Bevor sie zu arbeiten begannen, beteten sie zu
Gott und stellten ihr Schaffen im Berg unter seine Obhut. So ging es Tag um Tag,
Monat um Monat, Jahr um Jahr.
Doch eines Tages geschah ein großes Unglück, welches das Leben der drei
Bergleute von einer Minute auf die andere veränderte. Als die drei nämlich eines
Morgens gerade mit ihrer Arbeit begonnen hatten, hörten sie plötzlich ein
riesiges Getöse und mussten voller Schrecken feststellen, dass der Berg zu beben
begann, Gesteinsbrocken durch die Gegend wirbelten – und schon bald der Eingang
verschüttet war.
So sehr sie sich auch abmühten, alleine konnten sie sich aus dieser
misslichen Lage nicht mehr befreien. Und so beteten die drei Bergleute im
Kuttenberg zu Gott und baten ihn darum, ihnen beizustehen und zu helfen. Sie
sagten: „Lieber Gott, wir haben nur Lampenöl und Brot für einen Tag. Wir müssen
verhungern.“
Ihr ganzes Leben legten sie in seine Obhut und glaubten schon fest daran,
bald sterben zu müssen. Doch bis es so weit war, wollten die drei die Zeit nicht
einfach so verstreichen lassen. Und so arbeiteten sie fleißig, so wie sie es
immer getan hatten, ihr ganzes Leben über.
Doch sie verhungerten nicht im Kuttenberg. Jahr um Jahr verging, davon
jedoch bemerkten die Bergleute nichts. Für sie war es im Kuttenberg so, als
würde gerade einmal ein Tag vergehen. Einzig ihre langen Bärte, die ihnen im
Laufe der Zeit gewachsen waren und das zottelige Haar erinnerten sie daran, dass
mit ihrer eigenen Zeitrechnung etwas nicht stimmen konnte.
Natürlich gingen alle Menschen in dem Dorf, in dem die drei Bergleute bis
zu diesem Unglückstag gelebt hatten, davon aus, dass sie längst tot seien. Denn
auch nach sieben Jahren hatte es immer noch kein Lebenszeichen von den drei
Männern gegeben. Und so trugen sich ihre Frauen bald mit dem Gedanken, neu zu
heiraten, denn sie meinten, sieben Jahre der Trauer seien genug.
Diese Veränderung spürten die Verschütteten irgendwie. Und eines Tages
wünschte sich einer der verschütteten Bergleute aus vollem Herzen: „Ach, wenn
ich doch nur noch einmal das Tageslicht sehen könnte, dann will ich wohl
zufrieden sterben.“ Da sprach auch der zweite: „Und wenn ich noch einmal einen
Abend bei meiner Frau am Tisch sitzen und ihr gutes Abendmahl genießen könnte,
ja, dann wäre auch ich bereit zu sterben.“ Da besann sich auch der dritte
Bergmann und sagte: „Ich würde beruhigt sterben können, wenn ich noch ein Jahr
an der Seite meiner geliebten Frau leben könnte!“
Kaum hatten die drei Männer ihre Wünsche ausgesprochen, da hörten sie ein
furchtbares Grollen. Es schien, als würde sich der Berg bewegen und zu leben
beginnen. Und ehe sie sich versahen, tat sich ein Spalt auf, durch den sich die
drei so lange Verschütteten den Weg nach draußen bahnen konnten.
Als nun der erste Mann das Tageslicht sah, lächelte er noch einmal und
starb auf der Stelle. So wie er es sich gewünscht hatte. Die beiden anderen
Männer waren ihm mit Abstand gefolgt und gingen nun zurück in ihr Dorf, wo sie
aber niemand erkannte, denn sie trugen ja lange Bärte und zottelige Haare.
Als nun der zweite Bergmann das Haus seiner Frau betrat, da wollte sie ihm
gar nicht glauben, dass er ihr Ehemann sei. Er aber entgegnete ihr: „Hol Schere
und Rasierzeug aus der unteren Kommode im Badezimmer.“ Und sie tat, wie ihr
befohlen worden war. Erst als sich der zweite Bergmann Bart und Haare kräftig
gestutzt hatte, erkannte die Frau ihren Gatten und war überglücklich.
Sie bereitete ihm ein herrliches Abendmahl zu, das beide mit großem Appetit
verspeisten. Doch als der zweite Bergmann den letzten Bissen hinunter geschluckt
und sich bei seiner Frau für das gute Essen bedankt hatte, brach er am Tisch
zusammen und war auf der Stelle tot. So wie er es sich im Berg gewünscht
hatte.
Und der dritte Bergmann? Ja, der lebte tatsächlich ein ganzes Jahr
glücklich mit seiner Frau zusammen. Aber genau in der Stunde, in der sich die
unglaubliche Rettung der drei Bergleute jährte, brach auch er tot zusammen – und
seine Frau gleich mit ihm. So hatte Gott die Wünsche der drei Männer ihres
standhaften Glaubens wegen erfüllt.
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