德文版*故事:Weibertreu (Dschuang dsï und seine Frau)
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来源:网络
2020-12-12 00:16
编辑: 欧风网校
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摘要:
德文版*故事:Weibertreu (Dschuang dsï und seine Frau)
Es war einmal ein großer Gelehrter, der hieß Dschuang Dsï. Er ging zu
Laotse in die Lehre. Einst schlief er bei Tage ein; da träumte ihm, er sei ein
Schmetterling und flattere zwischen den Bäumen und Blumen des Gartens umher in
ungetrübter Freude. Er erzählte diesen Traum dem Laotse.
Der sprach zu ihm: »Im Anfang, als die Welt entstand, warst du ein weißer
Schmetterling. Der fand den Sinn und wurde Geist. Da naschtest du vom
Blütenstaub der Pfirsiche am Nephritteich und wurdest zur Strafe dafür vom
grünen Pfau, der unten am Throne der Königin-Mutter sitzt, zu Tode gepickt. Nun
bist du als Mensch wieder zur Welt gekommen.
« Als Dschuang Dsï diese Worte vernahm, da erinnerte er sich nebelhaft
seines früheren Lebens und faßte den festen Entschluß, seinen Wandel zu pflegen.
Laotse bemerkte, wie klug er war, und weihte ihn daher in die Geheimnisse des
Buches vom Sinn und Leben ein. Von jener Zeit ab verstand es Dschuang Dsï, als
Doppelgänger zu erscheinen, sich unsichtbar zu machen und jede beliebige Gestalt
anzunehmen.
Er zog sich von der Welt zurück ins Blütenland des Südens. Als er eines
Tages in den Bergen wanderte, da sah er eine junge Frau in Trauerkleidung, die
saß vor einem frischen Grab, hielt einen seidenen Fächer in der Hand und
fächelte unaufhörlich dem Grabe Luft zu. Dschuang Dsï fragte erstaunt, was sie
tue. »Mein dummer Mann«, erwiderte die Frau, »ist unglückseligerweise gestorben.
Zu seinen Lebzeiten war er immer gut zu mir. Bei seinem Tode ermahnte er mich,
daß, wenn ich einen andern heiraten wollte, ich warten müsse, bis die Erde
seines Grabes trocken sei. Nun sage ich mir, daß frisch gehäufte Erde nicht
plötzlich trocken werden kann.
Darum fächle ich das Grab.« »Ihr möchtet wohl«, sprach Dschuang Dsï
lachend, »daß das neue Grab bald trocken würde? Nichts leichter als das! Darf
ich Euch ein wenig helfen?« Damit nahm er den Fächer, sprach im geheimen einen
Zauberspruch, fächelte ein paarmal nach dem Grabe, und schon war auch die Erde
trocken. Die junge Frau war hocherfreut, bedankte sich bei Dschuang Dsï,
schenkte ihm noch zum Abschied ihren seidenen Fächer und ging fröhlich ihrer
Wege. Dschuang Dsï kam heim und setzte sich ins Gartenhaus. Er hielt den Fächer
in der Hand und blickte ihn an. Er fühlte sich innerlich unbehaglich und seufzte
fortwährend. Seine Frau war eine geborene Tiän. Sie stammte aus dem alten
Fürstengeschlecht von Tsi. Sie war jung und schön. Es war seine dritte Frau.