德语圣诞故事:Das Plagiat
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来源:网络
2020-09-29 01:00
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语圣诞故事:Das Plagiat
Sein Verleger hatte ihm geschrieben. Witzig hatte er geschrieben, doch er
hatte es todernst gemeint.
Vermisstenanzeige
Es werden vermisst: Weihnachtsengel, Wichtel, Weihnachtsmänner, das
Christkind, der Nikolaus, Weihnachtsliebhaber, Weihnachtshasser,
Weihnachtsmuffel, die Rentiere, Weihnachtselfen ...
Seit Monaten hat man nichts mehr von ihnen gehört und niemand weiß, wo sie
sich befinden und was mit ihnen passiert ist.
Eberhard Semmelbauer wälzte sich des Nachts auf seinem Lager unruhig hin
und her. Die Nachricht seines Verlegers quälte ihn, raubte ihm den Schlaf.
Gedanken voller Verzweiflung quollen unter der Wärme seines Federbetts hervor
wie böse Geister. Schrieb er keine Weihnachtsgeschichte, so war er weg vom
Fenster, wie man heutzutage sagte. Schrieb er aber eine, so war er sich gewiss,
seinen Ruf als Schriftsteller für immer eingebüßt zu haben. Er war keiner von
den begnadeten Engelsgeschichtenschreibern. Ihm fehlte es an der Kindlichkeit,
die manch eine seiner Schriftstellerkolleginnen aufbrachte und von großen
leuchtenden Kinderaugen, von klingenden Glöckchen und Rentieren vor dem
Schlitten des Weihnachtsmannes schreiben konnte, so als hätte sie die ganze
niedliche Gesellschaft persönlich getroffen.
Herr Semmelbauer fand keinen Schlaf mehr und er marterte sich und sein
Gehirn, während die alte Uhr in der Diele zweimal schlug. Er dachte an die
Weihnachtsfeiern seiner Kindheit und überlegte, ob sich da vielleicht Engel
getummelt hatten und Weihnachtsmänner mit Schlitten und Rentieren. Doch nichts
dergleichen tauchte in seiner Erinnerung auf.
Er sah lediglich seine überarbeitete Mutter in der Hitze der Küche stehen.
Sie hatte eine grüne Schürze mit grauem Wirbelmuster umgebunden, das ihm noch
heute wie Engelshaar auf dem Weihnachtsbaum erscheinen wollte, und sie rührte in
großen Töpfen und war nicht ansprechbar für die kleinen Fragen und Hoffnungen
eines achtjährigen Jungen. Der konnte sich zwar weder Engel noch ein Christkind
vorstellen, doch sehr konkret eine elektrische Eisenbahn, die er meinte
unbedingt zu brauchen. Und während Klein-Eberhard drängend seine Wünsche
vortrug, starrte er auf das grauspiralige Muster der Schürze. Das Gesicht der
Mutter, das ihm hätte zeigen können wie sie darüber dachte, hatte sich wie ein
Mount Everest mit dichten Wolkenschleiern verhüllt, die aus den Töpfen
hervorquollen. Doch das war kein Hindernis für den Jungen. Da er nur zu gut
wusste, dass die Mutter nicht in der richtigen Stimmung für seine
Wunschvorstellungen war, fragte er eben vorsichtig nur die Schürze:
"Meinst du, das Christkind wird mir die Eisenbahn bringen?"
"Warum sollte es? Warst du denn brav gewesen?", tönte es gedämpft aus den
Nebelschwaden über dem Herd.
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