德语故事:Theo und die Tintenkobolde
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来源:网络
2020-08-15 02:30
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语故事:Theo und die Tintenkobolde
Theo sitzt vor seinen Hausaufgaben. Verzweifelt versucht er die Wörter
genauso nachzuschreiben wie seine Lehrerin sie vorgeschrieben hat. Doch die
Buchstaben wollen nicht so wie er. Ständig tanzen sie aus der Reihe.
Die Zeile sieht aus, als wäre eine Krähe übers Heft gelaufen. "Ich kann's
einfach nicht!", ruft er aufgebracht und knallt wütend den Füllhalter auf den
Tisch. Nun hat er auch noch drei dicke Tintenkleckse im Heft.
Es ist zum Verzweifeln. Theo fängt an zu weinen. Doch was ist das?
Plötzlich beginnen die Tintenkleckse sich von seinem Heft abzuheben. Sie blähen
sich zu dickbäuchigen blauen Tropfen auf, aus denen Arme und Beine wie Knospen
hervorsprießen.
Dann fassen sich die Tintenmännchen bei den Händen und beginnen über das
Papier zu tanzen. Im ersten Moment denkt Theo, die Tintenkleckse verschwimmen
durch seine tränenverschleierten Augen, so dass es aussieht als würden sie sich
bewegen. Er wischt sich die Tränen weg und starrt wie gebannt auf sein Heft.
Nein – es ist keine Einbildung.
Die Tintenkleckse tanzen wirklich quer über sein Heft und hinterlassen
überall ihre Fußspuren. Staunend und mit zunehmender Belustigung beobachtet er
das Treiben in seinem Heft.
Als die Tintenkleckse merken, dass sie beobachtet werden, sagt einer von
ihnen: "Hey, was glotzt du so? Hast du noch nie tanzende Tintenkobolde gesehen?"
Natürlich hat Theo noch keine Tintenkobolde gesehen, geschweige denn tanzende,
aber das konnte er diesem frechen Wicht doch nicht auf die Nase binden: "Na
klar, hab ich schon von euch gehört", behauptet er kühl, "aber warum tanzt ihr
ausgerechnet in meinem Heft herum. Meine Schrift ist doch schon kraklig genug."
Sie halten kurz inne und der dickste von ihnen sagt: "Du selbst hast uns
entstehen lassen und wir sind dir sehr dankbar dafür." "Jawohl das sind wir",
pflichten die anderen ihm bei und schon tanzen sie ausgelassen weiter. "Aber was
wird meine Lehrerin sagen, wenn sie neben der Krakelschrift auch noch überall
Tintenflecke sieht?", sagt Theo traurig. Mühsam kämpft er gegen die wieder
aufkommenden Tränen an. Die Tintenkobolde kümmert das nicht. Sie tanzen munter
weiter.
Da hat Theo eine Idee. "Passt nur auf, gleich geht's euch an den Kragen",
verkündet er selbstsicher. "Ich hole jetzt einen Tintenkiller und dann ist es
aus mit euch." Bei dem Wort "Tintenkiller" zucken die Kobolde zusammen und
bleiben wie angewurzelt stehen. Dann flehen sie Theo an: "Ach bitte, lösch uns
nicht weg! Wir sorgen auch dafür, dass deine Buchstaben nicht mehr aus der Reihe
tanzen." "Wirklich? Wie wollt ihr das denn machen?", fragt Theo misstrauisch.
"Wir sind schließlich Tintenkobolde und Tinte ist unser Leibgericht. Wir
schlecken einfach die Tinte deiner misslungen Buchstaben wieder weg. Dann
bleiben nur die besten stehen." "Aber, das nützt ja auch nichts", unterbricht
Theo die Kobolde, "ich krieg ja nicht mal einen einzigen schönen Buchstaben hin.
Könnt ihr nicht die Reihe für mich schreiben?" "Nein, das musst du schon alleine
machen, aber wir können dir trotzdem helfen.
Du wirst schon sehen, deine Buchstaben werden stehen wie die Einsen." "Also
gut, aber was passiert dann mit euch? Wo wollt ihr dann bleiben? Tintenkleckse
im Heft gilt nämlich nicht gerade als schick." "Mach dir darum keine Sorgen. Wir
ziehen um auf eine andere Seite und wenn jemand diese aufschlägt, verstecken wir
uns eben auf der nächsten. Wenn dein Heft irgendwann voll ist, interessiert sich
sowieso keiner mehr dafür, ob da irgendwo ein Tintenklecks war." "Also gut,
abgemacht. Ihr dürft in meinem Heft bleiben, wenn euch niemand sieht."
Die Tintenkobolde jubeln vor Freude und beginnen sofort, die Reihe mit den
Krakelbuchstaben aufzuschlecken. Die Zeile sieht nun wieder aus, als hätte dort
nie etwas gestanden. Also dann, denkt Theo, versuchen kann man es ja noch mal.
Kaum hat er den Füllhalter auf das Papier aufgesetzt, klammern sich die
Tintenkobolde an der Schreibfeder fest. Wie von Zauberhand geführt, schreibt
Theo eine neue Reihe. Freudig überrascht, betrachtet er seine Buchstaben und
kann kaum glauben, dass wirklich er sie geschrieben haben soll. Kein einziger
tanzt aus der Reihe.
Von da an helfen die Tintenkobolde Theo beim Schreibenlernen, solange, bis
er ihre Hilfe irgendwann nicht mehr braucht. Trotzdem ist Theo der einzige, der
sie je zu Gesicht bekommen hat. Es hat sich nie jemand über Tintenkleckse in
seinem Heft beschwert.
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