德语小说阅读:狼子(17)
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2020-08-14 23:52
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:狼子(17)
Der Dezember war zur H lfte verstrichen, als der Graue Biber mit seiner Frau Klukutsch und seinem Sohn Mitsah den Mackenzie hinaufzog. Den einen Schlitten kutschierte er selbst, den anderen, kleineren, führte Mitsah. Das Gespann war dessen ganzer Stolz, weil er das Gefühl hatte, damit die Arbeit eines erwachsenen Mannes zu verrichten. Es bestand aus jungen Hunden, und er lernte dabei, diese abzurichten und zu lenken.
Wolfsblut hatte gesehen, wie die Hunde der Indianer im Gespann gingen. Deshalb nahm er es nicht übel, als man ihn zum ersten Mal anspannte. In dem Gespann gingen sieben junge Hunde. Man legte ihnen um den Nacken ein mit Moos wattiertes Halsband, woran ein Riemen befestigt war, der um die Brust und über den Rücken ging. Daran war ein Strick gebunden, der bei allen Hunden eine unterschiedliche L nge hatte. Der Unterschied betrug mindestens die K rperl nge eines Hundes, was verhinderte, dass sich die Hunde anfallen. Wollte doch ein Hund seinen Vordermann anfallen, so musste er schneller laufen, was dazu führte, dass auch der Angegriffene schneller lief. Aber kein Hund konnte den anderen einholen. Wollte ein Hund einen anderen, an einem kürzeren Strick angebundenen, angreifen, so musste er sich umwenden und befand sich sowohl dem Angegriffenen als auch der Peitsche des Menschen ausgeliefert.
Mitsah besa viel von der Schlauheit seines Vaters. Er hatte früher beobachtet, dass Liplip, der jetzt ihm geh rte, Wolfsbluts Feind war. Nun nahm er Rache an ihm, indem er ihn an den l ngsten Strick band. Zwar wurde Liplip dadurch zum Führer, was scheinbar eine Ehre war, aber in Wirklichkeit wurde er von den anderen gehasst und verfolgt. Da er an dem l ngsten Strick zog, kam es den anderen immer so vor, als liefe er vor ihnen weg. Und dieser Anblick eines fliehenden Hundes erzeugte in ihnen das Verlangen, ihm nachzurennen.
Von dem Augenblick an, wo der Schlitten losfuhr, jagte also das Gespann hinter Liplip her. Zuerst versuchte er zornig, sich zu seinen Verfolgern umzuwenden, aber da bekam er Mitsahs Peitsche zu spüren. Daher blieb ihm nichts anderes übrig, als den Strick straff zu halten und die Beine aus dem Bereich der Z hne seiner Verfolger zu bringen.
Die Arbeit gefiel Wolfsblut. Er war treu zu den Menschen, die er inzwischen als seine Herren anerkannt hatte. Er arbeitete flei ig und war gehorsam.
Sein Verh ltnis zu den anderen Hunden blieb aber feindselig. Er hatte nie mit ihnen gespielt, er verstand darum nur mit ihnen zu raufen, wobei er hundertfach die Bisse zurückgab, die er früher empfangen hatte. Er zwang die Hunde, ihn zu achten. Unter sich konnten sie tun, was sie wollten, aber sie mussten ihn in seiner Abgesondertheit in Ruhe lassen, ihm aus dem Wege gehen und wenn es ihm einfiel, sich kurz unter sie zu mischen, seine überlegenheit anerkennen. Wer es sich einfallen lie , ihm mit steifen Beinen entgegen zu gehen, ihm die Z hne zu zeigen oder das Haar zu str uben, der konnte darauf gefasst sein, mit unbarmherziger Grausamkeit angegriffen und zur Vernunft gebracht zu werden.
Er war ein fürchterlicher Tyrann und seine Macht unbeugsam wie Stahl. Nicht umsonst war er in der Kindheit dem mitleidlosen Kampf ums Dasein ausgesetzt gewesen, als er und die Mutter allein und ohne Hilfe sich durchschlagen und in der feindseligen Umgebung der Wildnis das Leben fristen mussten.
Die Monate verstrichen. Die Fahrt des Grauen Biber ging immer weiter. Wolfsbluts Kr fte wuchsen durch die unaufh rliche Arbeit vor dem Schlitten.
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