德语小说阅读:金银岛(28)
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2020-08-06 02:08
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:金银岛(28)
Wir erwachten alle, auch unsere Wache, als eine kr ftige Stimme vom Rand des Waldes rief: "Blockhaus ahoi! Hier ist der Doktor."
Es war wirklich der Doktor. Obwohl ich mich freute, seine Stimme zu h ren, war mir unwohl bei dem Gedanken an mein ungehorsames Betragen. Ich sah, wohin es mich geführt hatte, in welche gef hrliche Lage und unter welche Gesellschaft. Ich sch mte mich, ihm ins Gesicht zu sehen.
"Ihr seid es, Doktor! Einen sch nen guten Morgen", rief Silver, der sofort hellwach war. "Georg, hilf dem Doktor über die Reling! Eure Patienten sind alle wohlauf, sie sind alle frisch und munter. Wir haben auch eine hübsche überraschung für Euch, Doktor", fuhr er fort. "Wir haben einen kleinen Besucher hier, der quietschfidel ist. Geschlafen hat er die ganze Nacht l ngsseits vom John."
Doktor Livesey hatte inzwischen die Palisaden überklettert und fragte: "Doch nicht etwa Jim?"
"Gerade Jim, und so, wie er immer war", antwortete Silver.
Der Doktor blieb wie angewurzelt stehen und sagte kein Wort. Es dauerte einige Sekunden, ehe er weitergehen konnte.
"Gut, gut", sagte er schlie lich, "erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Wollen wir uns die Patienten ansehen." Einen Augenblick sp ter betrat er das Blockhaus, nickte mir grimmig zu und begann mit der Untersuchung der Kranken. Er schien sich nicht zu fürchten, obwohl er wissen musste, dass sein Leben unter diesen verr terischen Teufeln an einem Haar hing. Er, aber auch die Kranken verhielten sich so, als w re er noch immer Schiffsarzt und sie noch immer treue Matrosen.
"Sch n", fügte er hinzu, nachdem er alle versorgt hatte, "das w r' s für heute. Und jetzt h tte ich gern mit dem Jungen da gesprochen."
Georg fluchte laut: "Nein!"
Da schlug Silver mir der flachen Hand auf das Fass. "Ruhe!", brüllte er und schaute wie ein L we um sich. "Doktor", fuhr er dann in seinem gew hnlichen Ton fort, "ich habe schon daran gedacht, denn ich wei , dass Ihr den Jungen gut leiden k nnt. Hawkins, willst du mir als junger Gentleman dein Ehrenwort geben, dass du uns nicht durchbrennst?"
Bereitwillig gab ich das verlangte Versprechen.
"Dann, Doktor, geht hinaus und steigt über die Palisaden. Wenn Ihr dort seid, werde ich Euch den Jungen hinunter an die Innenseite bringen. Ich sch tze, Ihr k nnt mit ihm durch die Ritze reden."
Als der Doktor das Haus verlassen hatte, brach die Entrüstung der anderen los. Sie beschuldigten ihn, ein doppeltes Spiel zu spielen, die Interessen seiner Verbündeten zu verraten und für sich selbst einen Separatfrieden abzuschlie en. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie er ihren rger bes nftigen wollte. Aber er war ihnen weit überlegen. Er behauptete, es sei notwendig, dass ich mit dem Doktor spreche und hielt ihnen die Karte unter die Nasen. Er sagte, dass er die Abmachung erst sp ter brechen will und bis dahin den Doktor an der Nase herumführt.
Mit seiner Hand auf meiner Schulter gingen wir hinaus und lie en die anderen verwirrt zurück. Mit seiner Redekunst hatte er sie zum Schweigen gebracht.
Langsam gingen wir hinunter zu der Stelle, wo der Doktor uns auf der anderen Seite der Palisaden erwartete. "Ihr werdet Euch das alles merken", sagte er zum Doktor. "Der Junge wird Euch erz hlen, wie ich ihm das Leben gerettet habe und dafür sogar abgesetzt wurde. Doktor, wenn ein Mann so hart am Wind steuert wie ich und mit jedem Atemzug seinen Hals riskiert, dann ist es doch nicht zu viel verlangt, ein gutes Wort für ihn einzulegen? Es geht jetzt nicht nur um mein Leben, sondern auch um das des Jungen. Darum gebt mir ein gutes Wort, Doktor, und ein wenig Hoffnung für die Zukunft."
Silver hatte sich vollst ndig ver ndert, seit er hier drau en war. Seine Wangen schienen eingefallen, und seine Stimme zitterte. Nie vorher hatte er so ernst gesprochen.
"Aber John, Ihr habt doch nicht etwa Angst?" fragte Doktor Livesey.
"Doktor, ich bin kein Feigling, aber ich gebe ehrlich zu, dass ich zittere, wenn ich an den Galgen denke. Ihr seid ein guter und ehrlicher Mann, und Ihr werdet nicht vergessen, was ich Gutes getan habe, ebenso wenig wie Ihr das B se vergessen werdet, das wei ich. Ich lasse Euch jetzt mit Jim allein. Ihr werdet Euch auch das merken, denn es ist viel, was ich da für Euch tue."
Mit diesen Worten ging er ein kleines Stück zurück, bis er au er H rweite war. Hin und wieder schaute er nach mir und dem Doktor und manchmal auch nach seinen Gef hrten am Blockhaus.
"Jim", begann der Doktor mit trauriger Stimme, "da bist du also wieder. Was du dir eingebrockt hast, das sollst du auch ausl ffeln, mein Junge. Es war feige von dir fortzulaufen."
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