德语小说阅读:黑骏马(4)
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来源:网络
2020-07-11 01:34
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:黑骏马(4)
Inzwischen wurde ich erwachsen und mein Fell war seidenweich und tiefschwarz. Ich hatte einen wei en Fu und auf meiner Stirn einen kleinen wei en Stern. überall galt ich als ausnehmend sch n. Trotzdem wollte mein Herr mich nicht verkaufen, bevor ich vier Jahre alt wurde. Er war davon überzeugt, dass Jungen nicht so arbeiten sollten wie M nner und Fohlen nicht wie erwachsene Pferde.
Gutsbesitzer Gordon begutachtete mich, als ich vier Jahre alt war. Er sah sich mein Gebiss, meine Augen und meine Beine an. Danach musste ich traben und galoppieren. Ich glaube, er mochte mich, denn er sagte: "Wenn er sorgf ltig eingeritten wird, wird ein gutes Pferd aus ihm."
Mein Herr versprach, dass er mich selbst ausbilden wolle, damit ich nicht scheu wurde. Und leiden sollte ich auch nicht müssen. Gleich am n chsten Tag ging es los.
Wenn ein Pferd eingeritten, bzw. eingefahren wird, muss es lernen, einen Sattel und Zaumzeug zu tragen. Au erdem muss es lernen, einen Menschen auf seinem Rücken reiten zu lassen und es muss sich an das Geschirr gew hnen. Das Pferd muss absoluten Gehorsam gegenüber seinem Herrn lernen. Es darf weder scheuen, bei en, ausschlagen noch eigenwillig sein. Das Schlimmste ist, dass es nicht mehr vor Freude springen darf und auch nicht mehr vor Müdigkeit abliegen, wenn es angeschirrt ist. Es handelt sich hier also um eine recht schwierige Ausbildung wie ihr seht.
An das Halfter war ich bereits gew hnt. Nun kam das Zaumzeug dran. Mein Herr war zwar vorsichtig und streichelte und sprach mit mir, dennoch war es ein abscheuliches Gefühl, dieses Stück kalten Stahls, das dick wie ein Menschenfinger zwischen meinen Z hnen über die Zunge geschoben wurde. Beiderseits ragt es aus dem Maul und wird mit dem Riemen um den Kopf, unter der Kehle und um die Nase befestigt. Es gab keine M glichkeit mehr, das fürchterliche Ding loszuwerden. Aber ich wusste auch, dass meine Mutter und die anderen erwachsenen Pferde immer Zaumzeug trugen, wenn sie fortgingen. Mit vielen Streicheleinheiten und feinem Hafer schaffte es mein Besitzer, mich an das Geschirr zu gew hnen.
Der Sattel war dann nur noch halb so schlimm. Obwohl es sich merkwürdig anfühlte, trug ich meinen Herrn stolz auf dem Rücken.
Dann kam das Beschlagen meiner Hufe, was zu Beginn sehr unangenehm war. Der Schmid nahm ein Bein nach dem anderen und schnitt etwas vom Huf ab. Das tat nicht arg weh. Dann machte er mit N geln ein huff rmiges Stück Eisen an jedem Fu fest. Danach fühlten sich meine Beine ganz schwer an. Aber auch daran gew hnte ich mich allm hlich.
Das Zuggeschirr, das dann kam, war noch einmal fremd. Mein Herr legte mir dazu noch Scheuklappen an, damit ich nur noch geradeaus sehen konnte. Aber ich gew hnte mich an alles.
Ein Teil meiner Ausbildung war überaus nützlich. Mein Herr brachte mich für zwei Wochen zu einem benachbarten Bauern, dessen Weide direkt an den Bahnschienen lag. Dort leistete ich Kühen und Schafen Gesellschaft. Ich werde niemals den Tag vergessen, an dem der erste Zug vorbeiraste. Ich graste gerade ruhig vor mich hin, als ich aus der Ferne diesen sonderbaren Ton h rte. Bevor ich begriff, was los war, schoss dieses schwarze qualmende Ungeheuer an mir vorbei. Ich wusste nicht, was es war und ehe ich Luft holen konnte, war der Spuk vorbei. Vor Schreck galoppierte ich wie wild bis ans andere Ende der Wiese, ehe ich schnaubend anhielt. Doch bis zum Ende des Tages kamen noch viele Züge vorbei, jeder mit einem anderen Tempo und Ger usch.
W hrend der ersten Tage konnte ich kaum grasen. Doch dann gew hnte ich mich daran und beachtete die Ger uschkulisse gar nicht mehr. Am Ende hob ich nicht einmal mehr den Kopf, wenn das schwarze Monster wieder einmal vorbeifuhr.
Viele Pferde fürchten sich vor den Ger uschen der Dampfmaschine. Dank dieses Trainings fühle ich mich auf Bahnh fen so sicher wie in meinem Stall. Das verdanke ich meinem Herrn.
H ufig spannte mein Besitzer mich mit meiner Mutter zusammen an. Sie war zuverl ssig und lehrte mich alles, was ich wissen musste. Sie erkl rte mir auch, dass ich mich stets bemühen sollte, meinen Herrn zufrieden zu stellen. Je besser ich mich betragen würde, desto besser würde ich dann auch behandelt werden. Wobei, eines Tages sagte sie: "Es gibt verschiedene Menschen. Da sind die Achtsamen wie unser jetziger Herr, dem jedes Pferd nur zu gerne dient. Dann gibt es aber auch grausame Menschen, die weder Pferd noch Hund besitzen sollten. Und es gibt noch die Dummen, die aus Unwissenheit die Pferde zugrunde richten. Hoffentlich kommst du einmal in gute H nde. Wir Pferde haben da keinen Einfluss darauf. Wohin das Schicksal dich auch verschl gt, gib stets dein Bestes und mache unserem Namen Ehre."
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