德国故事:Sigfried und Kriemhild - Die Fahrt nach Island
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2020-04-30 01:52
编辑: 欧风网校
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摘要:
德国故事:Sigfried und Kriemhild - Die Fahrt nach Island
Zur gleichen Zeit wie Gunther und Sigfrid lebte auch eine Königin, die
viele Männer begehrter. Sie hieß Brunhild und herrschte über Island. Brunhild
war eine gestrenge Frau, die hohe Ansprüche an ihren zukünftigen Gatten stellte
– er musste sie nämlich in drei sportlichen Disziplinen besiegen können, sonst
hätte er keine Chance bei ihr und war des Todes.
Zu ihren eifrigsten Verehrern gehörte Gunther, König zu Worms. Und so sagte
dieser eines Tages zu Sigfrid: „Wenn du mir hilfst, Brunhild für mich zu
gewinnen, so werde ich auf immer meine Ehre und mein Leben für dich wagen!“
Diese Gelegenheit kam für Sigfrid nur zu günstig. Er versicherte schnell, dass
er Gunther helfen wolle, und forderte für seine Hilfe die Hand der schönen
Kriemhild. Damit war Gunther gleich einverstanden – würde er Brunhild heiraten
können, so würde Kriemhild Sigfrids Frau.
Gemeinsam mit Hagen von Tronje und dessen Bruder Dankwart fuhren die beiden
Männer nach Island. Zwölf Tage und Nächte waren die Reisenden unterwegs, bis sie
an der Burg Isenstein ankamen. Dort geleitete Sigfrid den König und sein Pferd
wie ein Lehnsmann von Bord des Schiffes. Brunhild begrüßte ihre Gäste sehr
freundlich. Zunächst Sigrid, den sie ja schon kannte, dann König Gunther.
Schon am kommenden Tag fand der Wettkampf in den Disziplinen Speerwurf,
Steinschleudern und im Sprung statt. Obwohl König Gunther von stattlicher Statur
war, hatte er keine Chance gegen die starke Königin der Isländer. Doch dafür
hatte Gunther ja Sigfrid mit auf die Reise genommen. Der hatte nämlich die
Tarnkappe aufgesetzt und führte nun alle Übungen an Stelle von Gunther durch,
der wiederum nur so tat, als würde er die Bewegungen machen.
Brunhild war so stark, dass sie alleine ein Schild tragen konnte, dass
zuvor vier Männer in die Arena hatte tragen müssen. Als sie den Speer
schleuderte, da geschah das so heftig, dass die Waffe durch den Schild von
Gunther drang und den unsichtbaren Sigfrid am Mund verletzte. Doch Sigfrid
besann sich sofort auf seiner Aufgabe, schleuderte den Speer mit eben solcher
Wucht zurück, dass Brunhild nun zu Boden stürzte. Die erste Disziplin hatten die
Männer für sich entscheiden können.
Doch die tapfere Königin rappelte sich sofort wieder auf, nahm einen Stein
und schleuderte ihn zwölf Klafter weit, was immerhin rund 22 Meter sind. Wäre es
ein kleiner Stein gewesen, so hätte man die Weite sicherlich noch nachvollziehen
können, doch es war ein gewaltiger Brocken, den die Königin da schleuderte.
Aber auch bei der zweiten Disziplin standen die Männer der Königin in
nichts nach! Der Stein, den Sigfrid für Gunther warf, flog noch ein kleines
Stückchen weiter als der von Brunhild – also konnten die beiden auch den zweiten
Wettkampf für sich entscheiden. Und auch beim Wettsprung, bei dem Sigfrid -
unsichtbar und durch die Kraft der Tarnkappe zusätzlich gestärkt - Gunther mit
sich tragen konnte, landete er eine Nasenlänge vor Brunhild. Als diese sich
geschlagen sah, forderte sie ihr Volk auf, dem neuen König an ihrer Seite zu
huldigen.
So gelang es also König Gunther, die begehrte Brunhild zu sich in sein
Reich zu führen. In Worms angelangt, wurde gleich eine prächtige Doppelhochzeit
gefeiert, denn natürlich hielt Gunther sein Versprechen ein, seine Schwester
Kriemhild Sigfrid zur Frau zu geben. Das jedoch sorgte bei Brunhild für mächtig
viel Aufregung und Tränen, denn sie verstand rein gar nicht, warum ihr Mann
seine Schwester einem Lehnsmann – denn dafür hielt sie Sigfrid ja – zur Frau
gegeben hatte.
Der König versuchte seine Frau zu beschwichtigen, doch es half alles
nichts, Brunhild blieb skeptisch und fragte sich innerlich, ob denn bei der
Brautwerbung wohl alles mit rechten Dingen zugegangen sei. In der Hochzeitsnacht
dann kam es zum Eklat: Als König Gunther versuchte sein Weib zu umarmen, da
fesselte Brunhild ihn an Händen und Füßen und hängte den wehrlosen Mann an einem
starken Nagel an die Wand. Dort musste er bis zum nächsten Morgen ausharren.
Obwohl Gunther peinlich berührt war, erzählte er sogleich Sigrid von der
schändlichen Tat seiner Frau. In der folgenden Nacht stand Sigfrid dann – wieder
mit der Tarnkappe ausgerüstet – Gunther bei seinem Eheweib zur Seite. Zum Beweis
seiner Tat nahm er heimlich Brunhilds Gürtel und einen Ring, der er ihr bei der
Rangelei unbemerkt vom Finger gezogen hatte, an sich.
Kurze Zeit später war das Gastspiel Sigfrids in Worms vorbei. Mit seiner
jungen Frau kehrte er nach Xanten zurück und bestieg den Thron seines
Vaters.
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