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*童话(德文版):Yang Oerlang

掌握这些知识,攻克TestDaF5级

来源:网络 2021-08-05 02:06 编辑: 欧风网校 197

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摘要: *童话(德文版):Yang Oerlang

Die zweite Tochter des Himmelsherrn stieg einmal zur Erde hernieder und



pflegte heimlichen Verkehr mit einem sterblichen Menschen, namens Yang. Als sie

wieder zum Himmel zurückkam, gebar sie einen Sohn. Der Himmelsherr ward sehr

zornig über diese Entweihung des Himmels. Er verbannte sie auf die Erde und

deckte sie mit dem Wu-I-Berge zu. Ihr Sohn aber, Oerlang geheißen, der Enkel des

Himmelsherrn, war von Natur überaus begabt. Als er herangewachsen war, hatte er

die geheime Kunst erlernt, acht mal neun Verwandlungen zu beherrschen. Er konnte

sich unsichtbar machen oder nach Belieben die Gestalt von Vögeln und Tieren,

Gräsern und Bäumen, Schlangen und Fischen annehmen. Auch verstand er es, das

Meer auszugießen und die Berge zu versetzen. So kam er zum Wu-I-Berg und rettete

seine Mutter. Er nahm sie auf den Rücken und trug sie davon. Auf einer

Felsplatte machten sie halt. Die Mutter sprach: »Ich bin sehr durstig.« Oerlang

stieg ins Tal hinunter, um Wasser zu holen, und es dauerte lange, bis er wieder

zurückkam. Da fand er seine Mutter nicht mehr. Er suchte emsig, da lagen auf den

Felsen ihre Haut und Knochen und einige Blutspuren. Zu jener Zeit standen

nämlich noch zehn Sonnen am Himmel, die schienen und brannten wie Feuer. Die

Himmelstochter war wohl göttlicher Natur; aber weil sie gefallen war und sich

durch die Geburt befleckt hatte, waren ihre Zauberkräfte gebrochen. Auch war sie

so lange unter dem Berge im Dunkel gewesen, daß, als sie nun plötzlich ans

Sonnenlicht kam, sie von dem blendenden Schein verzehrt wurde. Als Oerlang das

traurige Ende seiner Mutter bedachte, da tat es ihm im Herzen wehe. Er nahm zwei

Berge auf die Schultern und verfolgte die Sonnen und drückte sie mit den Bergen

tot. Immer, wenn er eine Sonnenscheibe erdrückt hatte, hob er wieder einen neuen

Berg auf. So hatte er von den zehn Sonnen schon neun erschlagen. Nur eine war

noch übrig. Da Oerlang sie unablässig verfolgte, versteckte sie sich in ihrer

Not unter den Blättern des Portulaks. Oerlang suchte sie vergeblich. Es war aber

ein Regenwurm in der Nähe, der verriet ihr Versteck und sagte immer: »Da ist

sie! Da ist sie!« Oerlang wollte sie eben packen, da stieg plötzlich ein Bote

des Himmels hernieder, der brachte einen Befehl des Himmelsherrn: »Himmel, Luft

und Erde bedürfen des Sonnenscheins. Du mußt die eine Sonne übrig lassen, damit

alle Geschöpfe am Leben bleiben. Weil du aber deine Mutter gerettet hast und

dich als einen guten Sohn gezeigt, sollst du zum Gotte werden und in der

höchsten Himmelshalle mein Leibwächter sein, über Gut und Böse in der

Menschenwelt wachen und Macht haben über Teufel und Dämonen.« Als Oerlang den

Befehl erhalten hatte, stieg er zum Himmel empor. Da kam die Sonnenscheibe unter

den Blättern des Portulaks wieder hervor, und aus Dankbarkeit, weil er sie

gerettet hatte, verlieh sie ihm die Gabe leichten Wachstums und daß er sich vor

dem Sonnenschein nicht zu fürchten braucht. Noch heute sieht man unten an den

Blättern ganz feine, weiße Perlchen. Das ist der Sonnenschein, der an ihnen

hängen blieb, als die Sonne sich darunter versteckt hatte. Den Regenwurm aber

verfolgt die Sonne, wenn er sich aus der Erde hervorwagt, und trocknet ihn aus

zur Strafe für seinen Verrat.

Oerlang wird seitdem als Gott verehrt. Er hat schiefe, scharf geschnittene

Augenbrauen und ein dreizackiges, zweischneidiges Schwert in der Hand. Zwei

Diener stehen neben ihm mit einem Falken und einem Hund; denn Oerlang ist ein

großer Jäger. Der Falke ist der Götterfalke, und der Hund ist der Götterhund.

Wenn Tiere Zauberkräfte erlangen oder Dämonen Menschen bedrücken, so bändigt er

sie mit dem Falken und dem Hund.

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