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德语故事:Der Furchtbär

掌握这些知识,攻克TestDaF5级

来源:网络 2021-02-04 00:44 编辑: 欧风网校 262

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摘要: 德语故事:Der Furchtbär

Es war einmal ein großer, brauner Bär mit scharfen Zähnen, gelben, bösen



Augen und großen Tatzen, an denen lange Krallen wuchsen. Eine schreckliche

Erscheinung. Alle Tiere im Wald fürchteten sich vor ihm; und weil er allein

durch sein Aussehen Entsetzen verbreitete, wurde er der Furchtbär genannt.

Der Furchtbär lebte in der Mitte des Waldes, dort wo kaum ein Sonnenstrahl

das dichte Blätterdach der Bäume durchdringt. Dort hatte er seine Höhle. Da man

den schrecklichen Bären mied, hatte er nie Gesellschaft. Was Freundschaft oder

gar Liebe war, wusste er nur aus seinen Beobachtungen. Manchmal saß er abends im

Dickicht und schaute spielenden Rehen, turtelnden Vögeln oder herumtollenden

Hasen zu.

Dann seufzte er und dachte daran, wie schön es wäre, auch einmal mit

jemandem zusammen zu sein. Mit dem Seufzer schreckte er nicht selten die Tiere

auf und diese flüchteten in ihre Bauten. "Passt auf! Der Furchtbär ist da und

will euch holen.", riefen die Tiermütter dann. Niemand wusste, dass der alte Bär

sich von den Früchten des Waldes ernährte. Nur ab und an fing er sich einen

Fisch aus dem nahen Fluss. Es war nur sein Äußeres, das ihn so bedrohlich wirken

ließ. Der Furchtbär war sehr gütig und hätte niemals jemandem wehgetan.

Doch das erkannte niemand. "Passt auf! Der Furchtbär kommt", rief man, wenn

er sich näherte und dann war er wieder allein. In der Höhle des Bären hing

versteckt die weise Fledermaus Agatha. Sie erkannte das wahre Wesen des Bären

und bekam Mitleid. Auch sie hatte sich bisher nie an das große, unheimliche Tier

herangewagt, doch an diesem bestimmten Tag war alles anders. Der Furchtbär kam

von einem seiner Spaziergänge noch trauriger zurück als jemals zuvor. Er ließ

den Kopf hängen, schlurfte müde durch den Höhleneingang und - Agatha war sich

nicht sicher - aber waren das Tränen, die im Fell unter seinen Augen

schimmerten? Ja. Der alte Furchtbär weinte.

Und obwohl die Sonne noch hoch am Himmel stand und es noch lange nicht Zeit

für ihren nächtlichen Flug war, kam die Fledermaus von der Decke herab und

landete mutig vor der Bärenschnauze. Der Furchtbär hatte sich inzwischen auf

seinem Lager niedergelassen und seufzte kräftig mehrmals. "Entschuldige, dass

ich dich anspreche", sagte Agatha vorsichtig. Der Bär schaute suchend um sich.

"Ich bin hier unten. Vor deiner Nase." Der Blick des Bären senkte sich und die

Fledermaus konnte seinen Atem auf ihren Flughäuten spüren. Sie wich ein wenig

zurück.

Ob er ihr wirklich nichts tun würde? "Was bedrückt dich Bär? Ich kann es

nicht mehr ertragen dich traurig zu sehen. Seit Jahren schon lebe ich von dir

unentdeckt unter deinem Dach und muss mit ansehen, wie du immer trauriger

wirst." "Ich habe seit Jahren Besuch und weiß es nicht? Seltsam. Ich habe mir

immer Besuch gewünscht." "Das weiß ich. Bitte entschuldige. Ich bin ein so

kleines Tier und du bist so groß. Ich habe mich nicht getraut." "Niemand traut

sich. Niemand will etwas mit mir zu tun haben. Alle haben Angst. Ich will doch

nur etwas Gesellschaft.

Wenn ich versuche jemanden anzusprechen läuft er panisch davon. Ich hasse

mich." Der große, starke Bär brach in Tränen aus und vergrub seinen Kopf

zwischen die Pranken. "Du musst es aber weiter versuchen. Es gibt bestimmt

Tiere, die froh wären einen Freund wie dich zu haben. Gib ihnen die Chance dich

kennenzulernen." Jetzt wurde der Bär wütend. "Chance? Wer von all den Tieren im

Wald gibt MIR eine Chance?!" "Gib nicht auf. Denk daran. Niemals aufgeben!" Nach

diesem Gespräch dachte der Bär lange Zeit nach. Am nächsten Morgen wanderte er

durch den Wald. Bald sah er in der Ferne ein Reh, das mit seinem Kitz auf einer

Lichtung äste. Langsam trottete der Furchtbär näher. Er versuchte, seine Stimme

so sanft wie möglich klingen zu lassen: "Guten Morgen. Ist das nicht ein

herrlicher Tag?"

Das Reh hob den Kopf, sah den Bären, stupste ihr Kitz an und die beiden

liefen fort so schnell sie konnten. Ein Stück weiter des Weges entdeckte der Bär

einen Fuchs, der ein Rebhuhn im Maul trug. "Prächtiger Fang, Herr Fuchs. Auch

wenn Frau Rebhuhn mir Leid tut." "Hau ab! Du willst uns doch nur beide

fressen!", bellte der Fuchs und verschwand in seinem Bau. Am Fluss sah er zwei

Biber, die sich abmühten einen Baumstamm als Baumaterial für ihre Burg

wegzutragen. "Lasst mich euch helfen. Ich bin stark", sagte der Furchtbär und

griff nach dem Baum. Die Biber quiekten nur, flüchteten ins Wasser und schlugen

mit ihren flachen Schwänzen, sodass der Bär völlig nass gespritzt wurde. "So

geht man also mit hilfsbereiten Leuten um", brummte der Bär traurig. Wen der Bär

auch freundlich begrüßte, niemand hörte ihm zu, keiner blieb auch nur eine

Minute stehen und alle ließen ihn allein im Wald stehen.

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