德语小说阅读:汤姆叔叔的小屋(13)
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来源:网络
2020-12-17 00:24
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:汤姆叔叔的小屋(13)
Becky kam seit einigen Tagen nicht mehr zur Schule. Das war einer der Gründe, weshalb Tom von seinen geheimen Sorgen abgelenkt wurde. Mehrere Tage lang k mpfte er mit seinem Stolz. Elend und unglücklich schlich er um ihr Elternhaus. Sie war krank! Weder Schlachten noch Piraterie interessierten ihn mehr, seine Lebensfreude war dahin.
Tante Polly machte sich Sorgen. Sie probierte eine ganze Reihe Hausmittelchen an Tom aus. Sie h lt für jedes Leiden ein Patentrezept bereit. Sie geh rt zu jenen Menschen, die aus allen Gesundheitszeitschriften die neuesten Heilmethoden herauspflückten und blindlings jeden Unsinn ausprobierten. Da sie selbst nie krank wurde, war Tom ein willkommenes Opfer.
Im Augenblick waren Kaltwasserkuren das Allerneueste. Toms schlechter Allgemeinzustand war wie geschaffen dafür. Sie holte den Jungen bei Tagesanbruch aus dem Bett, ging mit ihm zum Schuppen und ertr nkte ihn dort fast in den Fluten kalten Wassers. Dann rubbelte sie ihn mit einem steinharten Handtuch trocken und steckte ihn schlie lich in feuchte Tücher gehüllt, noch einmal ins Bett. Tom schwitzte sich die Seele aus dem Leib.
Trotz der ausdauernden Pflege wurde Tom von Tag zu Tag trübsinniger und blasser. Tante Polly versuchte es mit hei en B dern in allen Varianten, sogar mit Sturzb dern; aber der Junge blieb trübselig wie ein Leichenwagen. Dann unterstützte sie ihre Wasserkur mit einer mageren Haferschleimkost und verschiedenen Zugpflastern. Umsonst. Nicht einmal die quacksalberischen Wundertr nke brachten eine Besserung.
Tom war mittlerweile v llig abgestumpft, was Tante Polly aufs u erste bestürzte. Sie musste die Gleichgültigkeit des Jungen um jeden Preis durchbrechen. Da fiel ihr eine Arznei ein, die Schmerzt ter genannt wurde. Davon bestellte sie eine gr ere Menge. Sie probierte selbst ein Tr pfchen und war sofort voller Hoffnung. Das Zeug brannte wie Feuer!
Als sie Tom einen Teel ffel davon einfl te, war ihre Sorge im Nu verflogen. Tom reagierte so wild und heftig, als h tte sie direkt unter ihm ein Feuer angezündet.
Jetzt war Tom aufgewacht und verfolgte nur noch ein Ziel. Wie konnte er dem grauenhaften Schmerzt ter entkommen? Da hatte er eine gl nzende Idee. Er tat so, als m ge er die gr ssliche Arznei und verlangte so h ufig danach, dass es Tante Polly l stig wurde. Sie forderte ihn rgerlich auf, sich selbst zu bedienen und ihr nicht mehr auf die Nerven zu gehen. Da es sich um Tom handelte und nicht um Sid kontrollierte sie heimlich, ob die Flüssigkeit in der Flasche auch abnahm. Auf die Idee, dass der Junge mit dem Mittel die Ritze im Fu boden gesund pflegte, kam sie freilich nicht.
Eines Tages war Tom gerade dabei, seine Tropfen in die Fu bodenritze zu tr pfeln, als der gelbe Kater seiner Tante um die Ecke bog. Offensichtlich bettelte er darum, einmal lecken zu dürfen. Tom blickte ihn an und warnte ihn. Aber Peter schnurrte weiter um seine Beine. "Na sch n, du hast es so gewollt. Ich gebe dir eine Dosis. Aber wenn es dir nicht bekommt, dann hast du dir das selber zuzuschreiben."
Damit war Peter einverstanden und Tom goss ein paar Tropfen von dem Schmerzt ter in sein Maul. Zuerst sprang Peter einen Meter in die Luft, dann jagte er mit wildem Kriegsgeschrei durch den Raum, immer im Kreis herum. Dabei prallte er gegen M bel, warf Blument pfe um und riss alles mit, was sich ihm in den Weg stellte. Jetzt raste er durchs ganze Haus und Tante Polly erschien gerade rechtzeitig, um Peter bei ein paar Purzelb umen zuzusehen, bevor er mit einem lauten Hurrageschrei aus dem ge ffneten Fenster segelte. Dabei nahm er die restlichen Blument pfe mit.
Wie angewurzelt stand die alte Dame da und starrte über ihren Brillenrand, w hrend Tom sich vor lauter Lachen auf dem Boden w lzte.
"Was in aller Welt ist in den Kater gefahren?", fragte Tante Polly schlie lich.
"Hab keine Ahnung, Tante", keuchte Tom.
Doch Tante Polly hatte bereits den Teel ffel erkannt, der verr terisch unter seiner Bettdecke hervorlugte. Sie hob ihn auf und hielt ihn hoch. Tom erstarrte. Mit dem gewohnten Blick packte ihn Tante Polly am Ohr, hob seinen Kopf und schlug mit ihrem Fingerhut kr ftig darauf. "Weshalb hast du das arme Tier so misshandelt?"
"Aus Mitleid hab ich es getan, er hat doch keine Tante", rief Tom.
"Keine Tante? Du Dummkopf! Was hat das denn damit zu tun?"
"Eine Menge! Wenn er eine h tte, dann h tte sie ihm bestimmt die Medizin gegeben. Sie h tte ihm die Eingeweide ger stet und es w re ihr ganz egal gewesen, ob sie es mit einem Kater oder einem Menschen zu tun gehabt h tte."
Tante Polly verspürte Gewissensbisse. Toms Antwort lie die Angelegenheit in einem v llig neuen Licht erscheinen. Was grausam gegenüber einer Katze war, konnte vielleicht auch einem Jungen gegenüber grausam sein… Tr nen stiegen ihr in die Augen. Sie wurde weich. Liebevoll legte sie Tom die Hand auf den Kopf: "Ich habe es doch nur gut gemeint. Und es hat dir ja auch gut getan!"
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