德语故事:Die Sache mit Weihnachten
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来源:网络
2020-09-15 23:12
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语故事:Die Sache mit Weihnachten
Am späten Heiligen Abend klingelte es sehr stürmisch an unserer Haustür.
Verwundert sahen wir uns an. Wer wollte uns denn heute Abend noch besuchen
kommen? Mutti schickte mich an die Tür um nachzusehen. Ich öffnete und erstarrte
im gleichen Moment. Da stand er: riesengroß, weißer Bart, rote Mütze, roter
Mantel, Stiefel. Das konnte doch nicht sein; gab es ihn denn wirklich? Aber ich
will von Anfang an erzählen, was sich an diesem denkwürdigen Tag ereignet hat:
Es war im Winter 1954. Ich war gerade 10 Jahre alt und mit allen Situationen des
Lebens bestens vertraut. Was meine Eltern auch sagten, ich wusste es besser.
Weihnachten stand vor der Tür. Und in diesem Jahr gab es für meine Freundinnen
und mich ein ganz wichtiges Thema: Gibt es ihn, den Weihnachtsmann, oder gibt es
ihn nicht? Wir haben es ausführlich besprochen, sozusagen von allen Seiten
beleuchtet; - Natürlich gibt es ihn nicht!! Ganz klarer Fall, es gibt keinen
Weihnachtsmann. Punkt und Ende der Diskussion. Unsere Eltern besorgten die
Geschenke und legten sie unter den Weihnachtsbaum. Nur die ganz kleinen Kinder
glaubten, dass der Weihnachtsmann diese Sachen erledigte. War auch in Ordnung
so, sie wussten es nicht anders. Trotzdem freuten wir Großen uns auf den
Heiligen Abend. Auf die schönen Geschenke, den geschmückten Weihnachtsbaum, auf
Würstchen und Kartoffelsalat, die Mitternachtsmesse. Und heute war es endlich so
weit. Der Heilige Abend war da. Der Tag war mit lauter Geheimnissen ausgefüllt
und natürlich viel zu lang. Die gute Stube war für uns Kinder geschlossen. Mein
Bruder und ich hätten gern mal einen Blick riskiert um zu sehen, was hinter der
Tür geschah. Aber sie blieb fest verschlossen. Doch auch dieser Tag ging langsam
zu Ende. Wir alle hatten unsere schönsten Sonntagssachen angezogen und warteten
gespannt auf das Klingeln des Weihnachtsglöckchen. Dann endlich erklang es ganz
zart und wie von Zauberhand berührt öffnete sich die Tür zur Weihnachtsstube.
Langsam gingen wir hinein. Die Kerzen am Weihnachtsbaum waren angezündet und
erhellten den ganzen Raum, die bunten Teller standen prall gefüllt auf dem
Tisch. Im Ofen bullerte das Feuer. Es war alles so wunderschön! Wir bekamen
unsere Geschenke, sangen Weihnachtslieder, naschten von den bunten Tellern. Doch
plötzlich klingelte es sehr stürmisch an der Haustür. Nanu, wer wollte uns denn
heute, am Heiligen Abend, noch besuchen kommen? "Christiane", sagte Mutti, "geh
doch mal bitte an die Tür". Ich sprang auf, lief los und öffnete die Tür. Und da
stand er: riesengroß, weißer Bart, rote Mütze, roter Mantel, Stiefel - der
Weihnachtsmann! Ich wurde kreidebleich, knallte die Tür zu, rannte in die Stube
und verschwand unter dem Tisch. "Wer war denn an der Tür?", fragten alle. Ich
gab keine Antwort, zitterte nur wie Espenlaub. "Hans-Jürgen, geh du doch mal
nachsehen wer gekommen ist", sagten sie. Mein Bruder ging und ich hörte ihn
sagen: "Komm doch herein, lieber Weihnachtsmann". Und die Schritte der Stiefel
kamen näher und näher. Oh, hatte ich Angst! Was würde jetzt geschehen? Mit
freundlicher Stimme bat der Weihnachtsmann Hans-Jürgen, ein Gedicht aufzusagen.
Er machte das prima und durfte sich ein Päckchen aus dem großen Sack nehmen.
Dann hörte ich wieder die freundliche Stimme: "Christiane, möchtest du auch ein
Geschenk haben?" Oh Mann, oh Mann, der kannte sogar meinen Namen! Woher bloß?
Panik überkam mich. Wenn er jetzt auch noch wusste, wie ich über ihn geredet
hatte? Was sollte ich bloß machen? Mein Herz klopfte wie toll. Aber dennoch
hätte ich doch auch so gerne ein Päckchen aus dem großen Sack gehabt! Eine
verzwickte Situation. Und unter dem Tisch nickte ich mit dem Kopf. Aber ich
traute mich nicht hervorzukommen. Mit einem Mal tauchte Hans-Jürgen unter dem
Tisch auf. "Komm", sagte er, "ich halte auch deine Hand". Ganz langsam kam ich
aus meinem Versteck hervor. Da stand er also - der Weihnachtsmann! Er lächelte
mich ganz freundlich an und fragte, ob ich auch ein Gedicht aufsagen wollte. Ich
nickte und rappelte es nur so herunter. (Für alle Fälle hatte ich doch auch
eines auswendig gelernt.) Ich durfte mir auch ein Päckchen aus dem großen Sack
nehmen. Der Weihnachtsmann wünschte uns fröhliche Weihnachten, verabschiedete
sich und ging. Mir ging es nicht so besonders gut. Der Schreck saß mir mächtig
in den Knochen. "Wollen wir denn jetzt Würstchen und Kartoffelsalat essen?",
fragte Papa. Ich nickte nur. Meine ganze Welt war aus den Fugen geraten. Am
nächsten Tag traf ich meine Freundinnen. Wir erzählten uns, wie der Heilige
Abend verlaufen war. Was man an Geschenken bekommen hatte. Und so weiter. Ich
versuchte durch geschicktes Nachfragen zu erkunden, ob sie den Weihnachtsmann
gesehen hätten. Dabei grinste ich natürlich. Aber keine erzählte etwas vom
Erscheinen des Weihnachtsmannes. Und ich hütete mich davor zu erzählen, dass es
bei uns am Heiligen Abend so stürmisch an der Haustür geklingelt hatte.
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