德语小说阅读:野性的呼唤(11)
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来源:网络
2020-09-09 00:30
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:野性的呼唤(11)
"Carmen h lt keine zwei Tage mehr aus." Mason betrachtete besorgt das arme Tier. Er nahm die Pfote der Hündin in den Mund und begann das Eis loszubei en, das zwischen ihren Zehen sa und sie grausam qu lte. "Ich habe noch nie einen Hund mit einem so hochtrabenden Namen gesehen, der etwas taugt. Seht dagegen mal Shookum an. Das ist ein richtiger Hund, der hat's in sich! Wetten, dass er Carmen gefressen hat, ehe die Woche um ist?"
"Ich schlage eine andere Wette vor", entgegnete Malemute Kid. "Wir werden Shookum fressen, ehe die Reise zu Ende ist. Was meinst du, Ruth?"
Die Indianerin, die dabei war, Eis aufzutauen um Kaffee zu machen, blickte von Malemute Kid auf ihren Mann und dann auf die Hunde, sagte aber nichts. Sie wusste, dass ihr Mann Recht hatte, denn sie hatten eine Reise von zweihundert Meilen vor sich und Proviant für Menschen und Hunde nur für sechs Tage.
Die Frau und die beiden M nner setzten sich um das Feuer und machten sich an die karge Mittagsmahlzeit, w hrend die Hunde angeschirrt blieben. Neidisch beobachteten sie jeden Bissen.
"Von heute ab gibt es kein Frühstück mehr", sagte Malemute Kid. "Wir müssen auch die Hunde beobachten, denn sie werden b sartig. Wenn sie die Gelegenheit dazu haben, werden sie über uns herfallen."
Mason versuchte, seiner Frau Mut zu machen. Sie liebte ihren Herrn und Gebieter sehr, denn er war der erste Wei e, den sie je gesehen hatte, der erste Mann, der sie besser als ein Lasttier behandelt hatte. Er erz hlte ihr von ihrer Zukunft, von gro en, hohen H usern, von Medizinm nnern der Wei en, von dem Leben, das sie führen würden.
Als die Hunde unruhig wurden, machten sie sich wieder auf den Weg. Mason ging mit dem ersten Schlitten, Ruth folgte ihm, und zum Schluss kam Malemute Kid. Sie sprachen kaum ein Wort, um ihre Kr fte zu sparen und versuchten, die Hunde zu schonen. Von all den uns glichen Mühen war das Wegebahnen die schlimmste. Bei jedem Schritt sanken die gro en, breiten Schneeschuhe ein, dass der Schnee bis zum Knie reichte.
Unter gro en Anstrengungen verging der Tag. Die Menschen mussten dabei auch noch den Tieren helfen, denn deren Kr fte waren fast am Ende.
Einmal beugte sich Mason nieder, um den Riemen des einen Mokassins fester zu ziehen. Die Schlitten hielten, und die Hunde legten sich sofort in den Schnee, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben. Die Stille war unheimlich. Pl tzlich h rte Mason das warnende Krachen einer riesigen, schneebeladenen Kiefer über sich. Er versuchte aufzuspringen, schaffte es aber nicht ganz. Der m chtige Baum stürzte auf ihn.
Malemute Kid rief der Indianerin zu, sie solle sich mit ihrem ganzen Gewicht auf eine schnell improvisierte Hebestange werfen, um damit den Druck auf Masons K rper zu erleichtern. Sie tat das ohne zu klagen und beide h rten das St hnen ihres Mannes. Malemute Kid ging dem Baum mit einer Axt zu Leibe.
Voller Angst sah Ruth auf ihren Mann. Auf der rechten Seite waren ihm Arm, Bein und Rücken zerschmettert. Die Glieder waren von der Hüfte an gel hmt. Wahrscheinlich hatte er auch innere Verletzungen.
Da man bei den herrschenden Temperaturen nicht lange im Schnee liegen konnte, ohne zu sterben, wurde der Verletzte in Pelze gehüllt und auf ein Lager von Zweigen gelegt. Vor ihm knisterte ein Feuer mit Holz von dem Baum, der das Unglück verursacht hatte. Ein gelegentliches St hnen war das einzige Lebenszeichen, das er gab. Es gab keine Hoffnung. Malemute Kid und Ruth sa en bei ihm.
Der Morgen brachte den Sterbenden wieder zu Bewusstsein. Malemute Kid beugte sich über ihn, um sein Flüstern zu verstehen. Mason sprach noch einmal davon, wie er Ruth vor vier Jahren kennen gelernt hatte und wie sehr er sie inzwischen liebt. Zum ersten Mal erz hlte er auch, dass er schon einmal verheiratet gewesen war.
Er sagte zu Kid: "Schick sie nicht zu ihrem Volk zurück. Es w re verflucht schwer für sie. Fast vier Jahre hat sie unsere Kost gegessen, Schinken und Bohnen, Mehl und D rrobst, und da soll sie wieder zu ihren Fischen und Ihrem Rentierfleisch zurück? Es w re nicht gut für sie. Nimm dich ihrer an, Kid. Sei gut zu ihr. Schicke sie in die Staaten, sobald du kannst. Aber mach es so, dass sie wiederkehren kann, denn sie bekommt so leicht Heimweh.
Und das Kleine, Kid. Ich hoffe nur, dass es ein Junge wird! Es darf nicht hier im Lande bleiben, erst recht, wenn es ein M dchen wird. Verkauf meine Felle! Sie werden mindestens viertausend einbringen. Ebenso viel habe ich bei der Kompanie' zugute.
Sorg dafür, dass er eine gute Erziehung erh lt und, Kid, vor allem, lass ihn nicht hierher zurückkommen. Das Land ist nicht für wei e M nner geschaffen.
Mit mir ist es vorbei, Kid. Drei oder vier Tage h chstens. Ihr sollt weiter! Ihr müsst weiter! Denk daran, dass es meine Frau ist, mein Junge! Mein Gott, ich hoffe, dass es ein Junge ist! Ihr k nnt nicht bei mir bleiben, und ich befehle euch, dass ihr weiterzieht."