德语圣诞故事:Unerwartete Hilfe
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来源:网络
2020-07-01 03:02
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语圣诞故事:Unerwartete Hilfe
Es nieselte leicht. Julia schlug die Kapuze ihrer Daunenjacke über den
Kopf, dann drückte sie sich gegen die Lehne der Holzbank in den Schatten einer
uralten Buche, die ihre mächtigen Äste weit über die Bank und den Sandweg in den
Park schob.
Neben ihr auf der Sitzfläche lag ihr Rucksack, der hellblaue, den sie zu
ihrem letzten Geburtstag bekommen hatte. Es war ihr vierzehnter Geburtstag
gewesen, und auch an diesem Tag hatte sie sich mit ihren Eltern gezankt, zwar
nur kurz, weil ihre Gäste kamen, vor allem Mitschüler aus ihrer Klasse, aber
ohne Tränen war auch dieser Tag nicht vorüber gegangen.
Die täglichen Auseinandersetzungen hatten seitdem sogar noch zugenommen,
waren heftiger und länger geworden, und nun war es Weihnachten, der Nachmittag
vor Heiligabend. Nach einem Streit beim Mittagessen hatte sie ihren Rucksack
gepackt und dann heimlich das Reihenhaus verlassen.
Sollten ihre Eltern doch selber einmal spüren, wie es war, sich immer
unverstanden und ausgegrenzt zu fühlen, denn das Gefühl hatte sie in den
vergangenen Monaten oft gehabt. Zudem standen ihre Eltern zu zweit auf der einen
und sie alleine und machtlos auf der anderen Seite. Geschwister, die ihr hätten
beistehen können, hatte sie keine.
"Ich werde nicht mehr zurückgehen", sagte sie leise. "Nie, nie wieder.
Sollen sie mich doch suchen. Ich verstecke mich." Sie schniefte leise. Als sie
spürte, wie Schnupfen aus ihrer Nase tropfte, suchte sie ihre Jackentaschen nach
einem Taschentuch ab. Sie fand keines.
"Mist, Mist, Mist." Sie presste die Lippen zusammen, zog so kräftig wie sie
konnte den Schnupfen hoch, schluchzte schließlich umso heftiger und wischte die
Tropfen mit dem Handrücken ab. Die Hände reinigte sie an ihrer Jacke. "Sie
lieben mich nicht. Keiner liebt mich. Nicht einer kapiert, worum es geht."
"Worum geht es eigentlich?", dachte sie. "Schule, Leistungen, nur nicht
auffallen, lieb und nett sein?" Sie schüttelte den Kopf.
Es war zu viel. Manchmal war ihr alles zu viel. Tränen liefen über ihre
Wangen.
Von den erleuchteten Häusern klang Glockengeläut herüber.
Das musste die Michaeliskirche sein. Die Glocken riefen zum
Familiengottesdienst.
Sie beugte sich vor und blickte auf ihre Armbanduhr.
"Viertel vor Fünf. Ob sie mich schon suchen? Auch Oma müsste schon da
sein."
"Oma." Sie seufzte. Ihre Oma verstand von Jahr zu Jahr weniger von dem, was
um sie herum geschah. Und ständig hieß es, Rücksicht nehmen, auf ihre Diabetes,
ihre schlimmen Beine, ihre Vorliebe für Blasmusik, die so laut gestellt wurde,
dass einem fast die Ohren abfielen.
"Nur ich", murmelte Julia. "Werde sofort angemacht, wenn ich mal meine
Musik hören will."
"Denk an die Nachbarn. Die hören nicht deinen Sender." Na und? Blasmusik
vielleicht auch nicht, schon gar nicht zu Weihnachten.
Julia biss sich auf die Unterlippe. Die Kälte und die Feuchtigkeit krochen
langsam in ihre Knochen. Das trübe orangefarbene Licht der Laternen, die den
Hauptweg des Parks beleuchteten, erhellte kaum die triste Düsternis.
Liegengebliebenes Laub glänzte vor Nässe. Von ihm und der dunklen Erde stieg ein
dumpfer Moschusgeruch auf. Es roch ein wenig wie das Parfüm ihrer Großtante
Erna. Von der Stadtautobahn wehte in Fetzen noch immer Verkehrslärm herüber,
unterbrochen hier und da von einem deutlichen Brummen, das von einzelnen
Fahrzeugen stammte, die sich auf den Nebenstraßen bewegten. Als ein lautloser
Schatten über den Parkweg glitt, nur zwei Meter von ihr entfernt, und Sekunden
darauf der Ruf eines Käuzchens ertönte, schüttelte sie sich. Abrupt sprang sie
auf.
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