德语故事:Die Geschichte vom Magnetberg
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来源:网络
2020-06-11 00:18
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语故事:Die Geschichte vom Magnetberg
Jeden Tag sahen die Gläubigen der Großen Moschee von Bagdad einen
Lastenträger des Weges kommen. Sein Bart und sein Haar waren kurz geschoren und
über dem linken Auge trug er eine schwarze Binde.
Eines Tages kam eine schöne junge Frau in anmutigen Schritten und mit
wiegenden Hüften auf ihn zu. Sie schlug ihren Schleier zurück und sah ihn
an.
„Nimm dieses Paket mit Oliven, Safranblüten, Schlangenkraut und Syrerkäse
und trage es in mein Haus“, sagte sie. Der Lastträger tat, was sie sagte. Im
Haus angekommen, bat sie ihn, sich auszuruhen. Erschöpft ließ er sich auf ihr
Bett fallen.
„Woher kommst du?“ fragte sie ihn. „Ich sehe dir an, dass du ein Fremder
bist. Deine Haut ist heller als unsere. Also erzähle mir, aus welchem Land
kommst du und warum hast du ein Auge verloren? Warst du im Krieg oder hast du es
durch eine Krankheit verloren?“
Der Lastträger schüttelte den Kopf. „Nein, nein“, sagte er. „Ich selbst bin
schuld daran. Aber das ist eine lange und sonderbare Geschichte.“
„Das dachte ich mir“, antwortete die junge Frau. „Aber ich würde sie gerne
erfahren. Ich höre dir gerne zu und es interessiert mich zu erfahren, wer du
eigentlich bist.“
„Also höre“, sagte der Lastträger.Und dann begann er, zu erzählen.
Mein Name ist Adschib, ich bin der Sohn des Kassib. Dieser Name war einst
in allen Ländern der Erde bekannt, denn ich war König und zugleich Sohn eines
Königs. Außerdem war ich Gelehrter. Ich las alle heiligen Bücher, ich kannte die
Sterne und die Dichter.
Als mein Vater starb, bestieg ich den Thron. Ich war ein gerechter und
freundlicher Herrscher, war weise und tat viel Gutes. Jeder meiner Untertanen
mochte mich.
Gerne ging ich auch zur See. Ich liebte das Meer, an dem unserer Hauptstadt
lag. Und ich liebte die Inseln, die mir gehörten.
Eines Tages wollte ich meine Inseln besuchen. Darum nahm ich mit meinen
Matrosen ein Schiff und wir stachen in See. Die Reise dauerte lange, fast
zwanzig Tage, aber es war eine schöne Reise ohne besondere Zwischenfälle.
Doch plötzlich in einer Nacht kamen starke Winde auf. Bis zum Anbruch des
Morgens wehte es stürmisch. Als der Sturm endlich vorbei war, erblickten wir
eine Insel im Meer, auf der wir rasten konnten. Hier gingen wir an Land und
ruhten uns aus, bis wir erneut in See stachen.
Als wir uns aber von der Insel entfernt hatten, verloren wir unseren Weg.
Das Gewässer, durch das wir nun trieben, hatte niemand von uns zuvor gesehen,
auch der Kapitän nicht. So sagten wir zu dem Matrosen, der Wache hielt:
„Steig zur Spitze des Mastes hinauf und schau, ob du etwas sehen
kannst.“
Der Matrose tat, wie wir ihm befohlen hatten. Er stieg den Mast empor und
schaute sorgfältig in alle Richtungen. Dann rief er:
„Oh mein Gebieter, ich sehe in der Ferne ein seltsames Ding. Das wird mal
hell und mal dunkel.“
Da riss sich der Kapitän seinen Turban vom Kopf und warf ihn in den
Schmutz. Dann raufte er sich voller Verzweiflung die Haare.
„Himmel, wir sind des Todes!“, rief er mit einer Grabesstimme. „Ich sage
euch, niemand von uns wird gerettet werden.“
Als wir ihn so verzweifelt sahen, wurden auch wir sehr unglücklich. „Oh
Kapitän“, rief ich. „Bitte sage uns doch erst mal, was die Wache eigentlich
gesehen hat.“
„Mein Fürst“, erwiderte der Kapitän. „Morgen, wenn sich der Tag dem Ende
neigt, werden wir zu einem Berg kommen, der aus schwarzem Gestein ist. Das ist
der Magnetberg. Auch wenn wir versuchen, gegenzusteuern, wird uns die Strömung
genau in diese Richtung treiben und wir sind machtlos dagegen.
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