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德语故事阅读:Theo und die Tintenkobolde

掌握这些知识,攻克TestDaF5级

来源:网络 2020-04-05 23:14 编辑: 欧风网校 156

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摘要: 德语故事阅读:Theo und die Tintenkobolde

Theo sitzt vor seinen Hausaufgaben. Verzweifelt versucht er die Wörter



genauso nachzuschreiben wie seine Lehrerin sie vorgeschrieben hat. Doch die

Buchstaben wollen nicht so wie er. Ständig tanzen sie aus der Reihe. Die Zeile

sieht aus, als wäre eine Krähe übers Heft gelaufen. "Ich kann's einfach nicht!",

ruft er aufgebracht und knallt wütend den Füllhalter auf den Tisch. Nun hat er

auch noch drei dicke Tintenkleckse im Heft. Es ist zum Verzweifeln. Theo fängt

an zu weinen. Doch was ist das? Plötzlich beginnen die Tintenkleckse sich von

seinem Heft abzuheben. Sie blähen sich zu dickbäuchigen blauen Tropfen auf, aus

denen Arme und Beine wie Knospen hervorsprießen. Dann fassen sich die

Tintenmännchen bei den Händen und beginnen über das Papier zu tanzen. Im ersten

Moment denkt Theo, die Tintenkleckse verschwimmen durch seine

tränenverschleierten Augen, so dass es aussieht als würden sie sich bewegen. Er

wischt sich die Tränen weg und starrt wie gebannt auf sein Heft. Nein – es ist

keine Einbildung. Die Tintenkleckse tanzen wirklich quer über sein Heft und

hinterlassen überall ihre Fußspuren. Staunend und mit zunehmender Belustigung

beobachtet er das Treiben in seinem Heft. Als die Tintenkleckse merken, dass sie

beobachtet werden, sagt einer von ihnen: "Hey, was glotzt du so? Hast du noch

nie tanzende Tintenkobolde gesehen?" Natürlich hat Theo noch keine Tintenkobolde

gesehen, geschweige denn tanzende, aber das konnte er diesem frechen Wicht doch

nicht auf die Nase binden: "Na klar, hab ich schon von euch gehört", behauptet

er kühl, "aber warum tanzt ihr ausgerechnet in meinem Heft herum. Meine Schrift

ist doch schon kraklig genug." Sie halten kurz inne und der dickste von ihnen

sagt: "Du selbst hast uns entstehen lassen und wir sind dir sehr dankbar dafür."

"Jawohl das sind wir", pflichten die anderen ihm bei und schon tanzen sie

ausgelassen weiter. "Aber was wird meine Lehrerin sagen, wenn sie neben der

Krakelschrift auch noch überall Tintenflecke sieht?", sagt Theo traurig. Mühsam

kämpft er gegen die wieder aufkommenden Tränen an. Die Tintenkobolde kümmert das

nicht. Sie tanzen munter weiter. Da hat Theo eine Idee. "Passt nur auf, gleich

geht's euch an den Kragen", verkündet er selbstsicher. "Ich hole jetzt einen

Tintenkiller und dann ist es aus mit euch." Bei dem Wort "Tintenkiller" zucken

die Kobolde zusammen und bleiben wie angewurzelt stehen. Dann flehen sie Theo

an: "Ach bitte, lösch uns nicht weg! Wir sorgen auch dafür, dass deine

Buchstaben nicht mehr aus der Reihe tanzen." "Wirklich? Wie wollt ihr das denn

machen?", fragt Theo misstrauisch. "Wir sind schließlich Tintenkobolde und Tinte

ist unser Leibgericht. Wir schlecken einfach die Tinte deiner misslungen

Buchstaben wieder weg. Dann bleiben nur die besten stehen." "Aber, das nützt ja

auch nichts", unterbricht Theo die Kobolde, "ich krieg ja nicht mal einen

einzigen schönen Buchstaben hin. Könnt ihr nicht die Reihe für mich schreiben?"

"Nein, das musst du schon alleine machen, aber wir können dir trotzdem helfen.

Du wirst schon sehen, deine Buchstaben werden stehen wie die Einsen." "Also gut,

aber was passiert dann mit euch? Wo wollt ihr dann bleiben? Tintenkleckse im

Heft gilt nämlich nicht gerade als schick." "Mach dir darum keine Sorgen. Wir

ziehen um auf eine andere Seite und wenn jemand diese aufschlägt, verstecken wir

uns eben auf der nächsten. Wenn dein Heft irgendwann voll ist, interessiert sich

sowieso keiner mehr dafür, ob da irgendwo ein Tintenklecks war." "Also gut,

abgemacht. Ihr dürft in meinem Heft bleiben, wenn euch niemand sieht." Die

Tintenkobolde jubeln vor Freude und beginnen sofort, die Reihe mit den

Krakelbuchstaben aufzuschlecken. Die Zeile sieht nun wieder aus, als hätte dort

nie etwas gestanden. Also dann, denkt Theo, versuchen kann man es ja noch mal.

Kaum hat er den Füllhalter auf das Papier aufgesetzt, klammern sich die

Tintenkobolde an der Schreibfeder fest. Wie von Zauberhand geführt, schreibt

Theo eine neue Reihe. Freudig überrascht, betrachtet er seine Buchstaben und

kann kaum glauben, dass wirklich er sie geschrieben haben soll. Kein einziger

tanzt aus der Reihe. Von da an helfen die Tintenkobolde Theo beim

Schreibenlernen, solange, bis er ihre Hilfe irgendwann nicht mehr braucht.

Trotzdem ist Theo der einzige, der sie je zu Gesicht bekommen hat. Es hat sich

nie jemand über Tintenkleckse in seinem Heft beschwert.

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