德语小说阅读:艾凡赫(12)
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2020-11-15 00:16
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:艾凡赫(12)
Nachdem Ivanhoe auf den Turnierplatz vor Lady Rowena zusammengebrochen war hatte Cedric, sein Vater, Anweisung gegeben, ihn zu versorgen und in Obhut zu nehmen. Vor der Menschenmenge konnte er unm glich zu erkennen geben, dass dieser junge Mann sein versto ener Sohn war. Daher wies er Oswald an, ihn nach Ashby zu schaffen, sobald die Menge sich aufgel st hatte.
Doch irgendjemand kam Oswald zuvor, denn wie von Zauberhand war Ivanhoe pl tzlich verschwunden. Nur noch sein Blutfleck war zu sehen. Doch was Oswald noch sah, war das Gesicht von Gurth, dem Schweinehirten. Der suchte ebenfalls nach seinem jungen Herrn.
Als Oswald zu seinem Herrn zurückkehrte konnte er zum einen den Schweinehirten übergeben, zum anderen erz hlte er, was er von den Leuten erfahren hatte. Ivanhoe war von gut gekleideten Dienern auf die S nfte einer der Damen aus den Zuschauerr ngen gelegt und weggeschafft worden.
Cedric hatte sich gro e Sorgen gemacht, denn obwohl er seinen Sohn versto en hatte, empfand er dennoch v terliche Liebe für ihn. Kaum hatte er aber vernommen, dass Ivanhoe sich in fürsorglichen Frauenh nden befand, siegte sein gekr nkter Stolz und er donnerte:
"Soll er seines Weges gehen. Soll ein normannisches Weib seine Wunden pflegen."
Die Nacht nach dem Bankett hatten sie im Kloster St. Withold verbracht. Der Abt war selbst s chsischer Herkunft und hatte seine Landsleute mit überschw nglicher Gastfreundschaft verw hnt. Am n chsten Morgen verlie der Trupp den Klosterhof, um nach Rotherwood zurückzukehren.
Gurth wurde gefesselt mitgeführt und der Narr Wamba ritt neben seinem Freund. Der Schweinehirte wollte Wamba bitten, bei Cedric für seine Freilassung zu pl dieren. Aber der Narr wusste, dass das bei der derzeitigen Laune seines Herrn wenig Aussicht auf Erfolg hatte. So fielen sie in düsteres Schweigen.
Cedric und Athelstane ritten an der Spitze und unterhielten sich über die Lage des Landes. Sein Lieblingsthema war die Befreiung von der normannischen Herrschaft. Der Sachse hatte klare Pl ne, wie die Zukunft seines Landes aussehen sollte. Dafür hatte er eine Heirat zwischen seinem Mündel Rowena und seinem Freund Athelstane vorgesehen.
Diesem Plan stand aber ein Hindernis im Weg, n mlich die Liebe von Rowena zu seinem Sohn Wilfred. Und diese Liebe war der eigentliche Grund für die Verbannung seines Sohnes. Doch damit hatte er nichts erreicht. Rowena schwor, lieber ins Kloster zu gehen, als Athelstane zu heiraten.
Diesen Eigensinn hatte Cedric nicht zuletzt seiner Erziehung zuzuschreiben. Rowena war eine direkte Nachkommin von K nig Alfred, den Cedric verg ttert hatte. Daher behandelte er den einzigen Spr ssling dieses K nigs mit mehr Verehrung, als sie einer wahren Prinzessin zustand. Rowenas Wille galt im Hause Cedrics als Gesetz.
Allerdings lie er nichts unversucht, seine Pl ne doch noch in die Tat umzusetzen. Das pl tzliche Auftauchen Ivanhoes auf dem Turnier war ein harter Rückschlag gewesen.
Zu Mittag machten die Reisenden auf Athelstanes Wunsch Halt in einem schattigen Waldstück unweit einer Quelle, um ihre Pferde ausruhen zu lassen und selbst etwas zu essen. Die Mahlzeit dauerte viel zu lange, und so brachen sie eilig auf, um ihre Reise fortzusetzen.
Sie hatten den Rand eines Waldes erreicht, durch den ihr durchaus gef hrlicher Weg führte. Ge chtete hausten dort, die durch Armut und Unterdrückung dazu gezwungen waren, Reisende auszurauben.
Pl tzlich h rten sie einen Hilferuf. Sie n herten sich der Stelle und fanden eine S nfte, neben der ein jüdisches M dchen sa und einen alten Mann, dessen gelbe Kappe ihn ebenfalls als Jude erkenntlich machte.
Cedric fragte, was geschehen sei und Isaak von York, denn er war der alte Mann, erz hlte laut fluchend, dass die sechs M nner, die er angeheuert hatte, geflohen waren, weil sie Angst vor dem Wald hatten.
"Würdet Ihr nicht erlauben, werte Herren", fragte der Jude demütig, "dass wir unter eurem Schutz reisen. Meine Dankbarkeit sei Euch gewiss."
Athelstane wollte gleich weiter reiten, doch Cedric schlug vor, zwei M nner zum Schutz zurückzulassen, die sie zum n chsten Dorf bringen sollten. Rowena stimmte dem Vorschlag ihres Vormundes zu.
Da erhob sich Rebekka, kniete vor der s chsischen Dame nieder und flehte: "Ich bitte nicht für mich, noch für meinen Vater. Ich wei , dass es für Christen keine gro e Sünde ist, Juden zu misshandeln. Aber hier auf der S nfte ist jemand, den ich Eurem Schutz befehle. Ihr selbst würdet es nicht ertragen, sollte ihm etwas zusto en."
Die Worte beeindruckten Rowena sehr und so konnte sie Cedric umstimmen, die drei Personen mitzunehmen.
Beim allgemeinen Tumult, gelang es Gurth ins Dickicht zu entkommen. Sein Verschwinden wurde erst bemerkt, als der Trupp sich wieder in Bewegung gesetzt hatte. Da aber die Gefahr durch Ge chtete zu gro war, konnte man sich nicht darum kümmern, ihn wieder einzufangen.
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