德语小说阅读:金银岛(24)
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2020-11-12 00:26
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:金银岛(24)
Der Wind drehte sich so, dass wir günstig zur Mündung der Nordeinfahrt gelangten. Allerdings mussten wir nun noch darauf warten, dass die Flut h her stieg.
Hands wollte mich unter Deck schicken, um ihm eine neue Flasche zu holen, aber ich merkte, dass die ganze Sache nur ein Vorwand war. Er wollte, dass ich das Deck verlie .
Zum Schein ging ich auf seinen Wunsch ein und stieg die Treppe mit m glichst viel L rm hinunter. Dann zog ich meine Schuhe aus und rannte leise den Gang entlang, kletterte die Leiter zum Vorderschiff hinauf und steckte den Kopf durch die Luke. Meine schlimmsten Befürchtungen trafen zu.
Er hatte sich auf H nde und Knie erhoben und kroch - obwohl ihm sein Bein bei jeder Bewegung sehr schmerzte - ziemlich rasch über das Deck. In einer halben Minute hatte er eine gro e Rolle Schiffstau erreicht und zog daraus einen kurzen Dolch, der bis zum Heft mit Blut befleckt war. Hastig lie er ihn in seiner Jacke verschwinden und schleppte sich wieder zu seinem alten Platz zurück.
Ich wusste jetzt also, dass sich Hands bewegen konnte und dass er jetzt sogar bewaffnet war. Ich wusste nicht, was er genau vorhatte, aber in einem Punkt konnte ich ihm vertrauen, und das war die Steuerung des Schiffes. Wir wollten es beide sicher auf den Strand laufen lassen und zwar so, dass es ohne viel Arbeit und Gefahr wieder flott gemacht werden konnte. Bis dahin würde Hands sicher mein Leben schonen.
Ich schlich mich zurück, um dann mit einer Flasche Wein an Deck zu erscheinen.
Hands lag, wie ich ihn verlassen hatte, ganz zu einem Bündel zusammengekauert und als w re er zu schwach, um das Licht zu ertragen.
Als die Flut hoch genug stand, machten wir uns an die Umsetzung unseres Vorhabens. Wir hatten kaum zwei Meilen vor uns. Aber die Navigation war schwierig, denn die Einfahrt zu diesem n rdlichen Ankerplatz war nicht nur eng und seicht, sondern verlief auch von Osten nach Westen, so dass der Schoner sehr vorsichtig man vriert werden musste. Ich glaube, ich war ein guter Seemann und Hands ein ausgezeichneter Lotse. Wir gelangten sicher vorbei an den Sandb nken hinein.
Wir hatten kaum die Einfahrt passiert, als das Land sich um uns schloss. Die Ufer waren dicht bewaldet. Er erz hlte mir, wie man das Schiff sp ter wieder flott bekommen k nnte, und dann gehorchte ich ganz genau seinen Befehlen. Als er schrie: "Und jetzt, mein Herzchen, herum!", stemmte ich mich gegen das Steuer, die Hispaniola' schwang schnell herum und lief, den Bug voran, auf das flache, bewaldete Ufer zu.
Die Aufregung der letzten Man ver hatte mich meine Wachsamkeit gegenüber Hands vergessen lassen. Ich war so gespannt auf den Moment, wenn das Schiff das Land berührt, dass ich die Gefahr verga .
Doch von einer pl tzlichen Unruhe ergriffen, drehte ich den Kopf. Hands n herte sich mir mit dem Dolch in der rechten Hand. Wir stie en beide einen Schrei aus, als sich unsere Augen trafen. Im gleichen Augenblick warf er sich nach vorn. Ich sprang zur Seite, wobei ich das Ruder loslie . Es schlug nach der anderen Seite und traf Hands auf der Brust, was ihn für eine Weile l hmte.
Ehe er sich erholte, war ich aus der Ecke heraus. Vor dem Gro mast blieb ich stehen, zog eine Pistole aus der Tasche, zielte kaltblütig und drückte ab. Der Hammer fiel nieder, aber es folgte weder ein Blitz noch ein Knall. Das Seewasser hatte das Pulver verdorben.
Trotz seiner Verwundung bewegte sich Hands erstaunlich schnell. Als er sah, dass ich ihm ausweichen wollte, blieb er genau wie ich stehen. So vergingen ein oder zwei Minuten. Wir standen, bis die Hispaniola' pl tzlich auf Grund lief, schwankte, sich einen Augenblick lang in den Sand bohrte und dann mit einem Schlag nach Backbord überkippte.
Augenblicklich verloren wir beide unseren Halt und rollten fast zusammen über das Deck. Der Tote rutschte uns hinterher. Wir waren so nah beieinander, dass mein Kopf gegen den Fu des Schiffszimmermannes schlug und mir die Z hne klapperten. Ich war als erster wieder auf den Beinen, denn Hands musste sich erst von der Leiche befreien. Schnell musste ich einen neuen Fluchtweg finden. Gedankenschnell sprang ich in die zum Gro mast führenden Wanten, hastete Hand über Hand hinauf und g nnte mir nicht eher einen Atemzug, bis ich auf dem oberen Querbalken sa .
Diese Schnelligkeit hatte mich gerettet, denn der Dolch fuhr kaum einen halben Fu unter mir ins Holz, als ich in die H he kletterte.
Ich verlor keine Zeit und lud meine Pistole mit frischem Pulver. Auch die zweite machte ich schussfertig. Als Hands das sah, begann er zu begreifen, dass sich alles jetzt gegen ihn wandte.
Z gerlich und schwerf llig stieg er jetzt ebenfalls in die Wanten und begann langsam und mühsam hochzuklettern. Den Dolch hatte er zwischen die Z hne geklemmt.
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