德语小说阅读:野性的呼唤(7)
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2020-11-09 00:32
编辑: 欧风网校
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德语小说阅读:野性的呼唤(7)
Mit dem gewonnenen Geld stand der lang ersehnten Reise nach Osten nichts mehr entgegen. Es gab viele Gerüchte über eine Gegend mit einer fabelhaften wertvollen Mine. Auch eine Hütte sollte es dort geben. Viele waren schon dorthin ausgezogen, aber nur wenige hatten die Mine gefunden. Manche hatten bei der Suche ihr Leben verloren.
Die drei M nner, Buck und noch ein halbes Dutzend anderer Hunde machten sich auf den Weg. Erst fuhren sie mit ihrem Schlitten siebzig Meilen den Yukon hinauf und folgten dann dem Stewartfluss bis zu seiner Quelle. Eile hatten sie nicht. Ganz nach ihrem Willen reisten sie oder rasteten und gingen auf die Jagd.
Das war ein Leben ganz nach Bucks Herzen: jagen, fischen und umherrennen. Manchmal ging er wochenlang vor dem Schlitten her, und danach konnte er wieder wochenlang in einem Lager ausruhen. Dann packten die M nner ihre Pfannen aus und schürften nach Gold - aber stets vergeblich.
Als der Sommer ins Land kam, war es mit dem Schlitten fahren vorbei. Jeder musste sein P ckchen auf dem Rücken tragen - über Berge, durch sonnige T ler und finstere W lder. Sie a en am Rande des Eises sü e Erdbeeren und pflückten wundersch ne Blumen.
Die Monate kamen und gingen. Einmal stie en sie auf menschliche Spuren und eine verlassene Jagdhütte. Einen Menschen sahen sie nicht.
Als es wieder Frühling wurde, fanden sie zwar nicht die gesuchte Hütte, aber in einem weiten Tal ein flaches Becken, auf dessen Grund das reine Gold zwischen dem Sand gl nzte.
Nun hatte die Reise ein Ende. Jeden Tag arbeiteten die M nner, und jeden Tag fanden sie wohl Goldklümpchen im Wert von tausend Dollar. Immer fünfzig Pfund wurden in einen Sack aus Elchfell gefüllt. Diese stapelten sie neben dem Zelt wie zu Hause das Feuerholz.
Für die Hunde gab es nichts zu tun. Buck tr umte wieder vor sich hin, oft von dem Mann mit den langen Haaren aus der anderen Welt. Dieser Mann schien st ndig in Angst zu leben. Ger uschlos kroch er durch den Wald und sp te vorsichtig nach allen Seiten. Er konnte so scharf h ren und riechen wie ein Hund und von Baum zu Baum springen.
Buck h rte in seinen Tr umen manchmal auch ganz deutlich einen Ton, einen Ruf. Ein eigenartiges Glücksgefühl überkam ihn dann und eine unbestimmte Sehnsucht. Manchmal sprang er dann auf und lief dem Ruf nach in den Wald. Dann bellte er laut oder winselte leise vor sich hin, je nachdem, wie ihm zumute war. Mitunter lief er tagelang davon.
Eines Nachts sprang er auf, denn er hatte den Ruf so deutlich wie noch nie geh rt. Ein lang anhaltendes Heulen war es gewesen, hnlich dem eines Hundes, aber doch anders. Wie gehetzt rannte er dahin. Erst als er ganz nah gekommen war, schlich er langsam und vorsichtig vorw rts. Auf einem offenen Platz unter hohen B umen sa ein gro er, magerer Wolf, die spitze Schnauze zum Nachthimmel erhoben.
Der Wolf hatte Buck bemerkt und h rte auf zu heulen. Buck schlich n her. Seine K rperhaltung drückte Waffenstillstand aus, so wie es unter Raubtieren üblich ist. Doch der Wolf sprang auf und lief davon.
Buck folgte ihm in gro en S tzen, hetzte ihn in einen Hohlweg und versperrte ihm den Rückzug. Da wandte sich der Wolf um, erhob sich auf die Hinterbeine, knurrte, fletschte die Z hne und biss um sich.
Buck aber nahm den Kampf nicht auf. Mit freundlichem Knurren n herte er sich. Der Wolf war argw hnisch, denn Buck war etwa dreimal so gro wie er. Schlie lich beschnüffelte er den Hund, und dann balgten beide spielerisch herum.
Nach einer Weile setzte sich der Wolf in Trab, und Buck folgte ihm. Sie liefen Seite an Seite im d mmrigen Licht der Nacht bis an die Quelle des Flusses und noch weiter.
Die Sonne stieg hoch und h her, der Tag wurde warm. Sie kamen in flaches Land mit tiefen W ldern und glitzernden Str men. Buck war glücklich.
Als sie an einem Fluss standen und sich erfrischten, dachte Buck zum ersten Mal an John Thornten. Er setzte sich und stierte vor sich hin. Der Wolf lief weiter, kam zurück, beschnüffelte ihn und forderte ihn auf mitzukommen. Doch Buck drehte um und trabte langsam zurück. Wohl eine Stunde lief sein wilder Bruder neben ihm her, dann blieb er zurück und heulte kl glich in den Abendhimmel. Buck h rte es noch lange.
John Thornten war gerade beim Mittagessen im Zelt, als Buck heranstürmte und mit solcher Wucht gegen ihn sprang, dass er hintenüber fiel. Er leckte ihm quer über das Gesicht und stie kurze Freudenschreie aus. Zwei Tage und zwei N chte lie er seinen Herrn nicht aus den Augen. Selbst in der Nacht sah er ihn an bis zum n chsten Morgen.
Am dritten Tag aber erklang wieder der Ruf aus dem Wald. Eine Unruhe überkam ihn, und wieder rannte er fort. Den Wolf fand er allerdings nicht. Nun blieb er oft tagelang fort und kam auch wieder in das Land, in dem der glitzernde Strom floss.
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