德语童话小故事:Die schönste Rose der Welt
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2020-10-25 00:14
编辑: 欧风网校
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摘要:
德语童话小故事:Die schönste Rose der Welt
Es war eine mächtige Königin, in deren Garten befanden sich die schönsten
Blumen jeder Jahreszeit und aus allen Ländern der Welt; aber die Rosen liebte
sie besonders, und deshalb hatte sie von diesen die verschiedensten Arten, von
der wilden Heckenrose mit den nach Äpfeln duftenden grünen Blättern bis zur
schönsten Rose aus Frankreichs Provence. Und sie wuchsen an den Mauern des
Schlosses hinauf, rankten sich um Säulen und Fensterrahmen, in die Gänge hinein
und an den Decken der Säle entlang, und jede gab ihr Bestes in Duft, Form und
Farbe. Aber Trauer und Trübsal wohnten drinnen. Die Königin lag auf dem
Sterbelager und die Ärzte verkündeten, daß sie sterben müsse. "Eine Rettung gibt
es noch für sie" sagte der Weiseste unter ihnen. "Bringt ihr die schönste Rose
der Welt, die Rose, die das Sinnbild der höchsten und reinsten Liebe ist; kommt
ihr diese vor die Augen, ehe sie brechen, so stirbt sie nicht." Und Jung und Alt
kamen von weit und breit mit Rosen, den herrlichsten, die in jedem Garten
wuchsen; aber diese Rosen waren es nicht. Aus dem Garten der Liebe mußte die
Blume geholt werden. Aber welche von den Rosen dort mochte der Ausdruck der
höchsten, der reinsten Liebe sein? Und die Skalden sangen von der schönsten Rose
der Welt, jeder sang von der seinigen. Und es erging Botschaft weit im Lande
umher an jedes Herz, das in Liebe schlug, Botschaft an jeden Stand und jedes
Alter. "Noch hat niemand die Blume genannt!" sagte der Weise. "Niemand hat den
Ort gewiesen, wo ihre Schönheit entsprang. Nicht sind es die Rosen von Romeos
und Julias Sarg oder von Walborgs Grabe, ob sie auch immer durch Sage und Lied
duften werden: es sind nicht die Rosen, die aus Winkelrieds blutigen Lanzen
hervorsprießen, ans dem Blute, das heilig der Brust des Helden entströmt beim
Tode fürs Vaterland, obgleich kein Tod süßer, keine Rose röter ist als das Blut,
was da geflossen ist. Auch jene Wunderblume ist es nicht, für deren Pflege der
Mann im Jahr und Tag, in langen schlaflosen Nächten, in einsamer Stube, sein
frisches Leben hingibt, der Wissenschaft magische Rose." "Ich weiß, wo sie
blüht" sagte eine glückselige Mutter, die mit ihrem kleinen Kinde an das Lager
der Königin trat. "Ich weiß, wo man die schönste Rose der Welt finden kann, die
Rose, die das Sinnbild der höchsten und reinsten Liebe ist. Sie blüht auf den
rosigen Wangen meines süßen Kindes, wenn es, vom Schlafe gestärkt, die Augen
aufschlägt und mich mit all seiner Liebe anlacht!" "Lieblich ist diese Rose,
aber es gibt eine schönere" sagte der Weise. "Ja, eine weit schönere" sagte eine
der Frauen. "Ich habe sie erblickt; eine erhabenere, eine heiligere Rose blüht
nirgends, aber sie war bleich, wie die Blütenblätter der Teerose; auf den Wangen
der Königin sah ich sie. Sie hatte ihre königliche Krone abgetan und trug selbst
in langer, sorgenvoller Nacht ihr krankes Kind in den Armen, weinte darum, küßte
es und flehte darum zu Gott, wie nur eine Mutter betet in der Stunde der Angst"
"Heilig und wunderbar in ihrer Macht ist der Sorge weiße Rose, aber auch sie ist
es nicht." "Nein, die schönste Rose der Welt sah ich am Altar des Herrn" sagte
der gute, alte Bischof. "Ich sah sie leuchten; wie eines Engels Antlitz zeigte
sie sich. Die jungen Mädchen gingen zum Tische des Herrn, um den Bund der Taufe
zu erneuen, und es erblühten und erbleichten Rosen auf ihren frischen Wangen.
Ein junges Mädchen stand dort; sie schaute mit der vollen Reinheit und Liebe
ihrer ganzen Seele zu ihrem Gott auf; das war der Ausdruck der reinsten und
höchsten Liebe." "Gesegnet sei sie!" sagte der Weise, "doch noch immer hat
keiner von Euch die schönste Rose der Welt genannt." Da trat in die Stube ein
Kind, der Königin kleiner Sohn. Die Tränen standen in seinen Augen und auf
seinen Wangen; er trug ein großes, aufgeschlagenes Buch, in Samt gebunden und
mit Silber beschlagen. "Mutter" sagte der Kleine, "O, hör doch, was ich gelesen
habe." Und das Kind setzte sich an das Bett und las aus dem Buche vor von dem,
der sich selbst am Kreuze geopfert hatte, um die Menschheit, selbst die noch
ungeborenen Geschlechter, zu erlösen. Größere Liebe gibt es nicht." Da ging ein
Rosenschein über die Wangen der Königin, ihre Augen wurden groß, so klar, denn
sie sah aus den Blättern des Buches die schönste Rose der Welt emporwachsen,
sie, die aus Christi Blut am Kreuzesstamme hervorsproß.
"Ich sehe sie" sagte sie. "Niemals stirbt, wer diese Rose sah, die schönste
auf Erden."
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